Abo-FallenFiese Facebook-Masche mit Schock-Videos
Gauner wollen auf Facebook mit Fotos von ekligen Hautkrankheiten Geld kassieren. Zwar sind die Bilder gefälscht, doch in der Natur gibt es tatsächlich ähnliche Horrorinfektionen.

Derzeit verbreiten sich auf Facebook Links zu angeblichen Grusel-Videos: Dazugehörige Bilder zeigen klaffende Löcher in der Haut, oder vermeintlich allergische Reaktionen auf Shampoos, die aussehen, als ob sich fiese Insekten unter der Haut eingenistet hätten. Die Schock-Beiträge entpuppten sich schnell als Photoshop-Fälschungen, die Gutgläubige ködern sollen. Dahinter stecken Gauner, die Mitglieder in Abo- und Spam-Fallen locken wollen, wie die gemeinnützige Koordinationsstelle zur Bekämpfung von Internetmissbrauch Mimikama schreibt. Denn: Die angepriesenen Gruselvideos gibt es nicht.
Klickt man auf den Link, wird man zu einer externen Website weitergeleitet. Ziel der Betreiber ist es, dass der Link geteilt wird und noch mehr Leute anlockt. Um zum vermeintlichen Video zu gelangen, müssen diese immer mehr Infos von sich preisgeben: Alter, Handynummer, E-Mail-Adresse. Wer hier Angaben macht und weiterklickt, schließt ungewollt teure SMS-Abos ab oder wird künftig mit Spam-Mails eingedeckt.
Die User werden gezielt in die Irre geführt, schreibt Mimikama. Grundsätzlich gilt: Persönlich Infos wie die Handynummer sollte man nicht einfach so über das Internet weitergeben. Oder mit den Worten der Koordinationsstelle: «Zuerst denken, dann klicken.»
Kratzende Krätzmilben
Allerdings: Es gibt tatsächlich Tiere, die sich unter der Haut von Menschen einnisten. Die Krätzmilben beispielsweise werden vor allem durch intensiven Hautkontakt übertragen.
Die nur 0,4 Millimeter großen Weibchen dringen in die oberste Hautschicht ein und legt dort Eier und kleine Kotballen. Die Haut entzündet sich und beginnt zu jucken. Später bilden sich stecknadelgroße Pusteln, Bläschen sowie Krusten. Besonders häufig sind Hände, Füße, Ellenbogen, der Brustwarzenhof und der Nabel betroffen. Ebenso der Penisschaft. Spezielle Anti-Milben-Salben und das tägliche Wechseln der Wäsche helfen, die Plaggeister loszuwerden.
Fliegenmaden können töten
Wer das schon fies findet, sollte sich vor diversen Fliegenlarven in Acht nehmen. Denn sie können die sogenannte Myiasis übertragen, die vor allem in Lateinamerika, den Tropen und Subtropen verbreitet ist, aber auch in Südeuropa vorkommt.
Die Übertragung ist spektakulär. So schleudert die Oestrus-Fliege ihre Eier aus dem Flug zielsicher in die Augen des Menschen. Dort sterben sie zwar ab. Trotzdem können heftige Entzündungen die Folge sein und zu Erblindung oder zum Verlust des Auges führen.
Schnelles Handeln ist gefragt
Andere Fliegen – etwa die Tumbufliege – legen ihre Eier in Fleischwunden, Körperöffnungen oder auf die Haut, von wo sich ihre Brut ins Innere frisst. Wo die Larven wachsen, entsteht ein Furunkel mit einer Art Atemloch, durch das die Tiere mit Sauerstoff versorgt werden. Andere Arten graben lange Tunnel unter die Haut, die extrem jucken und sich entzünden können. Sind Nase, Geschlechtsorgane, Gesäß oder Lunge befallen, kommt es zu übelriechendem Ausfluss und eitrigen Entzündungen. Wenn sich die Larven im Ohr ansiedeln, droht eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung.
Um das zu verhindern, verschließen Ärzte das Atemloch meist mit Vaseline oder Öl. Denn dann bekommen die Larven keine Luft mehr und kriechen zurück an die Hautoberfläche. Dort werden sie mit einer OP-Zange entfernt. Eine Alternative sind Einschnitte mit dem Skalpell, um das Nest zu öffnen.
Noch besser ist es, sich gar nicht erst anzustecken. Hygiene ist das A und O — darüber sind sich die Mediziner einig.
(L'essentiel/tob/fee)