Erdbeben Südostasien: Deutsches Rotes Kreuz schickt Hilfsgüter nach Myanmar

Erdbeben SüdostasienAktualisiert 09. April 2025, 11:26Deutsches Rotes Kreuz schickt Hilfsgüter nach Myanmar

Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hat am Freitag Südostasien erschüttert. Besonders betroffen sind Myanmar und Thailand. Alle News im Ticker.

L'essentiel und Agenturen
von
L'essentiel und Agenturen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein starkes Erdbeben mit Epizentrum (7,7) in Myanmar hat mehrere Länder Südostasiens erschüttert. Zudem registrierten die US-Forscher ein paar Minuten später etwas südlich ein weiteres Erbeben mit einer Stärke von 6,4.

  • Minutenlang soll das Beben angedauert haben.

  • Zu spüren war es unter anderem in Thailands Hauptstadt Bangkok, aber auch in Teilen Indiens, Chinas und in Vietnams Hauptstadt Hanoi.

  • Es brach laut US-Erdbebenwarte USGS rund 20 Kilometer unter der Erde aus.

  • Thailand hat für die Hauptstadt Bangkok den Notstand ausgerufen.

  • Auch Militärjunta hat in Myanmar für sechs Regionen den Notstand ausgerufen.

Deine Meinung zählt

Mittwoch, 09.04.2025
11:20

DRK schickt Hilfsgüter ins Erdbeben-Gebiet in Myanmar

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will nach dem schweren Erdbeben in Myanmar die Bevölkerung mit Hilfsgütern unterstützen. Am heutigen Mittwoch startet der bundesweit erste Hilfstransport. Geplant sei, zunächst 42 Tonnen Hilfsgüter auf Lastkraftwagen in Schönefeld bei Berlin zu verladen und zum Flughafen im belgischen Lüttich zu bringen, sagte eine DRK-Sprecherin vorab. Von dort sollen sie per Flugzeug nach Yangon in Myanmar gebracht werden.

Der Hilfstransport aus Deutschland umfasst unter anderem 250 Familienzelte, 700 Werkzeugsets für den Wiederaufbau, 1000 Zeltplanen, 2000 Isoliermatten, 2000 Wärmedecken, 1000 Eimer, 1000 Hygienepakete sowie 2000 Kanister. Vor Ort werden die Güter vom Rote Kreuz in Myanmar verteilt.

Montag, 07.04.2025
13:41

Suche nach Überlebenden in Myanmar gilt als beendet

In Myanmar gehen die Rettungseinsätze nach dem schweren Erdbeben von Ende März zu Ende. Stattdessen konzentrierten sich die Einsatzkräfte zu Beginn der Woche auf Hilfe für die Überlebenden und Aufräumarbeiten. Die Zahl der bekannten Todesopfer stieg auf mehr als 3500.

In der Hauptstadt Naypyidaw räumten die Menschen bei strömendem Regen Trümmer und sammelten Holz aus ihren beschädigten Häusern. Soldaten beteiligten sich an Aufräumarbeiten in buddhistischen Klöstern. Die Feuerwehr teilte am Montag mit, Einsatzkräfte hätten zehn Leichen aus den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in Mandalay geborgen, der zweitgrößten Stadt des Landes. Rettungsteams aus Singapur, Malaysia und Indien seien in ihre Länder zurückgekehrt, nachdem die Suche nach Überlebenden als abgeschlossen eingestuft worden sei. Die Zahl der Einsatzkräfte in den Wohngebieten von Naypyidaw verringerte sich stetig.

Starke Regenfälle und Wind behinderten die Einsätze am Wochenende und verschärften die Lage für die Obdachlosen, die gezwungen waren, im Freien zu schlafen. Meteorologen sagten für diese Woche vereinzelte Schauer und Gewitter im ganzen Land voraus.

Samstag, 05.04.2025
14:32

Mehr als 3300 Tote

Die Zahl der registrierten Todesopfer ist auf mindestens 3354 Menschen gestiegen, mehr als 220 Menschen gelten weiterhin als vermisst, wie das Staatsfernsehen informierte. Die meisten Toten gibt es demnach in der Nähe der zweitgrößten Stadt Mandalay, wo bislang 2122 Leichen geborgen wurden.

«Die Zerstörung ist unglaublich,» schrieb der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher, der sich derzeit in Mandalay aufhält, auf X. Experten befürchten, dass die Zahl der Opfer noch deutlich steigen könnte.

Freitag, 04.04.2025
13:49

UN-Menschenrechtler: 16 Angriffe trotz Waffenruhe in Myanmar

Die Militärführung in Myanmar hat die von ihr ausgerufene Waffenruhe nach UN-Angaben seit der Wochenmitte bereits 16 Mal gebrochen. Insgesamt lägen dem UN-Büro für Menschenrechte glaubwürdige Berichte über 61 Angriffe seit dem verheerenden Erdbeben vor einer Woche vor, sagte James Rodehaver, der das Myanmar-Team des Menschenrechtsbüros leitet.

«Ich fordere, dass alle Militäroperationen beendet werden und dass der Fokus auf die Unterstützung der vom Erdbeben betroffenen Menschen gerichtet wird», sagte Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte.

Im Erdbebengebiet des Bürgerkriegslandes seien nicht nur Militärflugzeuge, Drohnen und Artillerie zum Einsatz gekommen, sondern auch motorisierte Paragleiter, die mit Bomben oder Munition bewaffnet sind, berichtete Rodehaver aus Bangkok. In mehreren Gemeinden seien junge Menschen aus der Zivilbevölkerung vom Militär zwangsrekrutiert worden, obwohl sie im Erdbebengebiet für Rettungsmaßnahmen im Einsatz waren, sagte eine UN-Menschenrechtssprecherin in Genf.

Donnerstag, 03.04.2025
12:35

WHO: Vier Krankenhäuser in Myanmar komplett zerstört

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind mindestens vier Krankenhäuser und ein Gesundheitszentrum völlig zerstört worden. 32 weitere Kliniken und 18 Gesundheitszentren seien nach einer ersten Einschätzung beschädigt worden. Angesicht dieser Zerstörung und der hohen Patientenzahlen sei der Zugang zur Gesundheitsversorgung in vielen der am schlimmsten betroffenen Gebiete nahezu unmöglich geworden. «Tausende von Menschen benötigen dringend eine Traumaversorgung, chirurgische Eingriffe und die Behandlung von Krankheiten, die ausgebrochen sind.»

Eine mobile Klinik aus Indien und ein von Russland und Belarus gemeinsam betriebenes Krankenhaus halfen in der Stadt Mandalay bei der Versorgung der Erdbebenopfer.

Cai Yang/XinHua/dpa

In der Hauptstadt Naypyidaw errichteten Arbeiter bei Temperaturen um die 40 Grad große Zelte für jene, die das verheerende Erdbeben mit mehr als 3000 Toten zu Obdachlosen gemacht hat. In Mandalay waren auch zahlreiche chinesische Freiwillige im Einsatz und halfen bei den Arbeiten. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie Anwohner ihnen Wassermelonenscheiben zur Stärkung brachten. Laut einer Mitteilung des myanmarischen Militärs waren mehr als 1550 Helfer aus dem Ausland im Einsatz. 17 Länder hätten Vorräte und Ausrüstung geschickt.

09:11

Myanmar: Trotz Waffenruhe Militärschläge in Erdbebenregion

Trotz einer angekündigten Waffenruhe kommt es weiter zu Zusammenstößen zwischen der Militärführung und Widerstandsgruppen. Berichten von Bewohnern zufolge startete die Junta in dem südostasiatischen Bürgerkriegsland in der Nacht mehrere Militäroperationen in der von dem Beben betroffenen Region Sagaing. Am gestrigen Mittwoch hatte die Militärführung eine dreiwöchige Waffenruhe verkündet. Durch den Schritt sollten die Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten erleichtert werden.

Die Junta regiert das frühere Birma seit einem Putsch 2021 mit brutaler Härte. Die Generäle sind in dem Vielvölkerstaat im Krieg mit der eigenen Bevölkerung und flogen den Berichten zufolge auch nach dem Erdbeben vor sechs Tagen weiter Luftangriffe auf Widerstandsgruppen, bei denen Dutzende starben.

08:11

Gouverneur: Mögliches Lebenszeichen unter Trümmern in Bangkok

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok hoffen die Behörden fast eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien noch Leben zu retten. Gouverneur Chadchart Sittipunt erklärte, unter den Trümmern eines eingestürzten Hochhauses in der Nähe des beliebten Chatuchak-Markts, das sich noch im Bau befand, seien Geräusche verortet worden, die ein Lebenszeichen darstellen könnten. Bis zum heutigen Donnerstag hatten die Behörden in Bangkok 22 Tote und 35 Verletzte gezählt. Die überwiegende Zahl der Opfer entfiel auf die Hochhaus-Baustelle.

07:52

Militärjunta: Weitere Leichen nach Erdbeben in Myanmar gefunden

Die Zahl der Toten und Verletzten nach dem Erdbeben in Myanmar ist weiter gestiegen. Die Zahl der Toten liege nach weiteren Funden der Such- und Rettungsteams nun bei 3085, die der Verletzten bei 4715, teilte die Militärregierung am Donnerstag mit. 341 Menschen würden noch vermisst. Lokale Medien nannten teils noch höhere Zahlen. Angesichts ausgefallener Kommunikationsnetze und schwer erreichbarer Gebiete gingen Beobachter davon aus, dass auch die offiziellen Opferzahlen weiter steigen.

Mittwoch, 02.04.2025
16:39

«Care Luxemburg» unterstützt Soforthilfe im Myanmar

Die Hilfsorganisation «Care» – mit Unterstützung von «Care Luxemburg» – unterstützt lokale Partnerorganisation im Myanmar mit Hilfsgütern. «Unsere oberste Priorität ist es, die dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Menschen zu decken – aber der Bedarf ist enorm: Es werden dringend Notunterkünfte, Medikamente und sauberes Trinkwasser benötigt», heißt es in einer Pressemitteilung.

Care plant weiter, in der ersten Phase der Nothilfe bis zu 500.000 betroffene Menschen zu erreichen, mit Bargeldhilfen, medizinische Basisversorgung, sauberes Trinkwasser, Notnahrung sowie Hygiene-Pakete.

«Care Luxemburg» ist seit dem Zyklon Nargis im Jahr 2008 ein enger Partner von «Care Myanmar» und setzt sowohl humanitäre Hilfe als auch langfristige Hilfe zur Ernährungssicherung um.

16:19

Militärjunta in Myanmar ruft Waffenstillstand aus

Die Militärregierung von Myanmar hat eine Waffenruhe im Bürgerkrieg bis zum 22. April erklärt. Dadurch solle die Erdbebenhilfe erleichtert werden, erklärte das Oberkommando des Militärs dem Staatsfernsehen zufolge. Zuvor hatten bereits bewaffnete Gruppen, die gegen die Militärjunta kämpfen, einseitige Waffenstillstände ausgerufen.

Im Staatsfernsehen hieß es, bewaffnete ethnische Gruppen und lokale Milizen müssten von Angriffen auf staatliche Sicherheitskräfte und Militärstützpunkte absehen. Sie dürften sich nicht organisieren, Kräfte sammeln oder ihr Territorium ausdehnen. Sollten sie sich nicht an diese Bedingungen halten, werde die Armee die notwendigen Maßnahmen ergreifen.

13:50

EU schickt Hilfe in Erdbebenregion

Die Europäische Union bringt per Luftbrücke humanitäre Hilfe auf den Weg. Die EU-Kommission kündigte in Brüssel den Start eines ersten Fluges von Kopenhagen aus an. Die Lieferung mit 80 Tonnen Hilfsgütern wie Zelten, Wasser und Medizinprodukten soll an das UN-Kinderhilfswerk Unicef übergeben geben.

Zudem soll ein Team aus zwölf europäischen Experten aus sechs Ländern, darunter Luxemburg, in den kommenden Tagen nach Bangkok und Kuala Lumpur geschickt werden, um die Hilfe der EU-Mitgliedstaaten zu koordinieren. Die EU hatte bereits am Freitag 2,5 Millionen Euro für Soforthilfe freigegeben und stellt nun weitere 500.000 Euro zur Verfügung.

Derweil steigt die Zahl der Todesopfer nach der Katastrophe weiter an. Nach Angaben der regierenden Militärjunta wurden mittlerweile 2.886 Leichen gefunden. Mehr als 4600 Menschen wurden demnach verletzt, rund 370 werden noch vermisst.

12:42

Myanmar korrigiert Opferzahl erneut

Die Zahl der Todesopfer ist fünf Tage nach der Katastrophe weiter gestiegen. Nach Angaben der regierenden Militärjunta wurden mittlerweile 2886 Leichen gefunden. Mehr als 4.600 Menschen wurden demnach verletzt, rund 370 werden noch vermisst. Junta-Chef Min Aung Hlaing hatte bereits am Dienstag erklärt, dass es für die Verschütteten aber kaum noch Hoffnung gebe.

07:52

Mann nach fünf Tagen aus Trümmern geborgen

Fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar ist ein Mann lebend aus den Trümmern geborgen worden. Der 26-Jährige sei kurz nach Mitternacht (Ortszeit) von einem Team aus türkischen und einheimischen Rettungskräften aus den Trümmern eines Hauses in der Hauptstadt Naypyidaw befreit worden, teilten die Feuerwehr und die regierende Junta des südostasiatischen Landes mit.

Dienstag, 01.04.2025
11:54

Myanmar-Beben: Zahl der Toten steigt auf 2.700

Im Katastrophengebiet von Myanmar steigt die Zahl der Opfer vier Tage nach dem schweren Erdbeben weiter. Nach Angaben der regierenden Militärjunta wurden bis zum Morgen (Ortszeit) 2719 Tote gefunden. Junta-Chef Min Aung Hlaing betonte jedoch, dass die Zahl wahrscheinlich auf über 3000 steigen werde.

Mehr als 4500 Menschen wurden demnach verletzt, rund 440 werden noch vermisst. Es sei wahrscheinlich, dass diese ebenfalls nur noch tot geborgen würden, sagte der General.

10:37

Überlebende nach 91 Stunden befreit

Nach 91 Stunden unter den Trümmern haben Einsatzkräfte im Erdbebengebiet in Myanmar eine Frau lebend geborgen. Die 63-Jährige wurde am Dienstagmorgen aus dem Schutt gezogen, wie die Feuerwehr in der Hauptstadt Naypyidaw mitteilte. Sie war begraben worden, als das Gebäude am Freitagmittag zusammenbrach.

Trotz der Rettung der Frau am Dienstag haben die Einsatzkräfte kaum noch Hoffnung, viele weitere Überlebende zu finden. Mehr als 3900 Menschen wurden laut offiziellen Angaben verletzt, 270 werden noch vermisst. Es wird erwartet, dass diese Zahlen noch steigen werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden im Zentrum und Nordwesten Myanmars insgesamt mehr als 10.000 Gebäude eingestürzt oder schwer beschädigt.

08:56

Luxemburger unter den Verletzten

Laut dem luxemburgischen Außenministerium haben sich bislang drei Luxemburger in Bangkok beim konsularischen Hilfsdienst gemeldet. Bestätigt wurde zudem, dass ein Luxemburger beim Erdbeben verletzt wurde. Er wurde medizinisch versorgt und plant, in den kommenden Tagen ins Großherzogtum zurückzukehren.

Aus Myanmar liegen derzeit keine Meldungen luxemburgischer Staatsbürger vor.

08:32

Gaspipeline in Malaysia explodiert – mehrere Verletzte

Die Explosion einer Gaspipeline hat nahe der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur ein gewaltiges Feuer ausgelöst. Der Unfall ereignete sich am Morgen (Ortszeit) in der Gemeinde Putra Heights an einer Pipeline des staatlichen Konzerns Petronas, wie die zuständige Einsatzstelle Smart Selangor Operation Centre (SSOC) mitteilte. Mehrere Menschen seien in umliegenden Häusern eingeschlossen. Retter seien im Einsatz, um sie zu befreien.

Nach Angaben der malaysischen Nachrichtenagentur Bernama sollen 49 Häuser betroffen sein. Mindestens fünf Menschen seien mit verschiedenen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. In einem von Bernama verbreiteten Video waren eine riesige Feuersäule sowie verkohlte Bäume und zerstörte Autos zu sehen.

06:56

In Myanmar gehen die Leichensäcke aus

«Die Militärjunta Myanmars verbreitet weiterhin Angst, selbst nach einer schrecklichen Naturkatastrophe, die Tausende Menschenleben und Verletzte forderte», sagte Bryony Lau, stellvertretende Asien-Direktorin von Human Rights Watch. In der stark betroffenen Stadt Sagaing seien den Rettungskräften die Leichensäcke ausgegangen, und die Stadt sei vom Geruch verwesender Leichen erfüllt. «Selbst wenn sie alle drei Minuten eine Leiche einäschern würden, müssten sie rund um die Uhr arbeiten», hieß es.

Experten schätzen, dass die echten Zahlen noch viel höher sein könnten als die von der Junta gemeldeten. Wegen der desaströsen Situation im Zuge des Putsches stellen sowohl die Infrastruktur als auch der Informationsfluss ein großes Problem dar.

«Die Zahl der Todesopfer ist absolut katastrophal. Und leider steigt sie weiter», zitierte Myanmar Now eine Sprecherin von UNOCHA (Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten) aus der größten Stadt Yangon. Schätzungen zufolge lebten Millionen Menschen in den Gebieten, die vom Erdbeben und den zahlreichen Nachbeben betroffen waren.

Montag, 31.03.2025
13:59

Militärregierung spricht nun von mehr als 2000 Toten

Nach neuen Angaben der Militärregierung in Myanmar sind mehr als 2000 Menschen ums Leben gekommen. Mittlerweile seien 2056 Todesopfer und mehr als 3900 Verletzte gezählt worden, erklärte ein Sprecher am Montag. Drei Tage nach dem schweren Beben wurden demnach noch etwa 270 Menschen vermisst.

Noch am Tag des Bebens hatte der Chef von Myanmars Militärregierung, Min Aung Hlaing, in einem ungewöhnlichen Schritt um internationale Hilfe gebeten. Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung solle «jedes Land, jede Organisation» helfen, sagte er. In der Vergangenheit hatten Militärregierungen in Myanmar internationale Hilfe selbst bei großen Naturkatastrophen abgelehnt. Mittlerweile trafen erste Hilfslieferungen aus dem Ausland ein.

08:24

Kind und zwei Frauen nach 60 Stunden gerettet

Rund 60 Stunden nach dem schweren Erdbeben in Myanmar haben Rettungskräfte drei Verschüttete aus den Trümmern gerettet, darunter ein fünfjähriges Kind. Zudem seien eine schwangere Frau und eine 29-Jährige, die unter dem eingestürzten Hochhaus «Sky Villa Condo» in der Stadt Mandalay begraben lagen, von chinesischen Einsatzkräften lebend gerettet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Myanmar Now unter Berufung auf die chinesische Botschaft in Myanmar.

07:58

Hunderte Tote in Moscheen gemeldet

Das schwere Erdbeben in Myanmar hat nach Angaben einer muslimischen Organisation mehr als 700 Gläubige in Moscheen das Leben gekostet. Ein Mitglied des des muslimischen Netzwerks Frühlingsrevolution Myanmar, Tun Kyi, sagte am Montag, das Beben der Stärke 7,7 während des Freitagsgebets im Fastenmonat Ramadan habe 60 Moscheen beschädigt oder zerstört. Das Zentrum des Bebens lang in der Nähe von Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes.

Es war nicht klar, ob die in den Moscheen getöteten Menschen in der offiziellen Zahl von bisher mehr als 1.700 Todesopfern enthalten waren. Auf Videos, die auf der Online-Nachrichtenseite The Irrawaddy veröffentlicht wurden, waren mehrere Moscheen zu sehen, die während des Bebens einstürzten, und Menschen, die aus den betroffenen Gebieten flohen. Tun Kyi sagte, die meisten der beschädigten Moscheen seien ältere Gebäude gewesen, die anfälliger für Erdbeben seien.

07:18

Mehr als 1700 Tote in Myanmar

Die Zahl der Erdbebentoten in Myanmar ist nach Angaben der regierenden Militärjunta auf mehr als 1700 angestiegen. Dies teilte die Junta am Montag mit. Weitere 3400 Menschen wurden verletzt, mehr als 300 werden vermisst, wie Regierungssprecher Zaw Min Tun am Montag im Staatsfernsehen mitteilte. Weitere Details nannte er nicht.

Sonntag, 30.03.2025
13:24

Verzweifelte Suche nach Lebenszeichen in Bangkok

Ein Berg aus Schutt und Geröll ist das Einzige, was vom geplanten Regierungsgebäude in Bangkok noch übrig ist. Eingestürzte Pfeiler, Betonplatten, Kabel und Drähte ragen aus dem gigantischen grauen Trümmerhaufen. 33 Stockwerke für die State Audit Office (SAO) – die staatliche Finanzkontrolle – sollten hier entstehen.

Zwei Tage danach sind rund zehn Bagger, Kräne und eine Hundestaffel im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen. Mehr als 80 Menschen werden noch vermisst – größtenteils Burmesen, die im Nachbarland Thailand gern als günstige Arbeitskräfte angestellt werden. Zehn Opfer haben die Teams nach Angaben der Stadtverwaltung bislang tot geborgen. Aber es gibt noch einen Funken Hoffnung, sagen Einsatzkräfte.

In Bangkok warten Angehörige von Verschütteten sehnlichst auf Nachrichten, nachdem das Erdbeben einen Rohbau zum Einsturz brachte. Retter suchen mit Baggern und Hunden. Ein Besuch am Unglücksort.

In Bangkok warten Angehörige von Verschütteten sehnlichst auf Nachrichten, nachdem das Erdbeben einen Rohbau zum Einsturz brachte. Retter suchen mit Baggern und Hunden. Ein Besuch am Unglücksort.

Sakchai Lalit/AP/dpa

Generell wird angenommen, dass ein Mensch ohne Nahrung und Wasser etwa 72 Stunden überleben kann, wenn er genug Luft zum Atmen hat. Etwas Zeit bleibt also noch. Das wissen auch die verzweifelten Angehörigen, die in wenigen Metern Abstand zum Trümmerfeld sehnlichst auf Nachrichten warten.

11:29

Hilfsgruppe: Viele Orte im Erdbebengebiet in Myanmar noch unerreicht

Im Erdbebengebiet in Myanmar sind Helfer in viele betroffene Gegenden noch nicht vorgedrungen. Dies sagte Cara Bragg, die für Myanmar zuständige Managerin der Hilfsorganisation Catholic Relief Services. Die Rettungseinsätze würden in erster Linie von ortsansässigen Freiwilligen ausgeführt, «die einfach nur versuchen, ihre Liebsten zu finden». Viele Helfer räumten mit bloßen Händen Trümmer beiseite.

Ihr lägen zwar Berichte vor, wonach einige Länder nun Rettungsteams nach Mandalay schickten, um die Hilfseinsätze zu unterstützen, sagte Bragg. Doch viele Krankenhäuser vor Ort seien von der gewaltigen Zahl der Verletzten überfordert. Es mangele an Medizinbedarf; die Menschen hätten auch Mühe, Nahrungsmittel und sauberes Wasser zu finden. Der Flughafen von Mandalay ist beschädigt, auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt Naypyidaw ist der Flugverkehrskontrollturm eingestürzt. Alle kommerziellen Flüge in die beiden Städte wurden eingestellt.

33
0
3
0 Kommentare