Google – 2015 kommt das kinderfreundliche Internet

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Google2015 kommt das kinderfreundliche Internet

Suchmaschinen-Riese Google arbeitet an einer kindgerechten Version des Webbrowsers Chrome. Auch auf Youtube sollen Minderjährige künftig besser geschützt werden.

Google will nächstes Jahr Produkte wie den Chrome-Browser oder Youtube kinderfreundlicher machen. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Google will nächstes Jahr Produkte wie den Chrome-Browser oder Youtube kinderfreundlicher machen. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Ein auf Kinder zugeschnittenes Internet – daran arbeitet Google derzeit mit Hochdruck. Der Internet-Gigant zielt dabei vor allem auf die Zielgruppe der Unter-13-Jährigen ab, wie die Zeitung USA Today meldet. Gemäß Pavni Diwanji, Vizepräsidentin der Entwicklungssparte bei Google, sollen die auf junge Nutzer zugeschnittenen Produkte nächstes Jahr lanciert werden. Sie sollen Kindern helfen, «mehr als nur Tech-Konsumenten zu sein, nämlich auch Entwickler».

Unklar ist derzeit noch, wie diese U-13-Produkte funktionieren werden, aber sie könnten zumindest anders dargestellt werden als ihre Pendants für Erwachsene. Möglich ist auch, dass Jugendliche beim Surfen mit dem Chrome-Browser andere Inhalte angezeigt bekommen als Volljährige. Startet ein Kind beispielsweise eine Google-Suche mit dem Begriff «Zug», soll ihm die Suchmaschine als Ergebnisse nicht etwa Fahrpläne oder dergleichen ausspucken, sondern Themen, die Kinder interessieren (wie etwa die Kinderserie «Thomas und seine Freunde»). «Wir wollen Verantwortung übernehmen und Eltern die richtigen Werkzeuge in die Hand geben, damit sie ihre Kinder bei der Nutzung unserer Produkte beaufsichtigen können», so Diwanji.

«Filter und kindergerechte Angebote können Ergänzungen sein»

Für Partic Raemy von Pro Juventute machen Googles Pläne zur Etablierung eines kinderfreundlichen Internets Sinn: «Kinder sind, wie wir jetzt gerade wieder zur Weihnachtszeit sehen, eine beliebte Zielgruppe für werbetreibende Unternehmen. Es macht also Sinn, Treffer bei Suchmaschinen und Inhalte in Aggregaten (wie Youtube) kinderfreundlicher zu selektieren», so der Medienpädagoge. Dabei gelte es allerdings, Sicherheitslücken und die richtige Selektion zu berücksichtigen.

Und wie soll Google bei der Umsetzung seiner Pläne vorgehen? «Wichtig ist, Inhalte zu selektieren, aktiv auf Risiken hinzuweisen, AGBs leserlich zu gestalten, Nutzeroberflächen anzupassen und kindergerechte Werbung anzuzeigen.» Zudem müssten Kinder und Eltern einen Weg finden, gemeinsam das Internet zu entdecken, «mit all seinen schönen, nützlichen Seiten, aber auch mit seinen Abgründen und Risiken», meint Raemy. Er sieht Eltern und Schule in der Pflicht, wenn es um die medienerzieherische Begleitung der Kinder geht. «Filter und kindergerechte Angebote im Netz können hierbei Ergänzungen sein», so der Medienpädagoge.

Mit dem Engagement für ein sichereres Internet für Kinder ist Google übrigens nicht allein. Apple hat diesen Herbst mit Family Sharing eine familienfreundliche Apple-ID vorgestellt. Mit dem Apple-Familien-Konto können Kinder nicht mehr unbemerkt Apps im Onlinestore kaufen und herunterladen.

(L'essentiel/Philipp Stirnemann)

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