Extremisten in Nigeria29 Schüler brutal getötet und verbrannt
Radikale Islamisten massakrierten Dutzende Jugendliche einer nigerianischen Schule. Mindestens 29 Schüler wurden dabei auf grausame Art und Weise getötet.

Radikale Islamisten massakrierten Dutzende Jugendliche einer nigerianischen Schule. Mindestens 29 Schüler wurden dabei auf grausame Art und Weise getötet.
Neuer blutiger Überfall mutmasslicher Islamisten in Nigeria: Bewaffnete haben in der Nacht zum Dienstag nach Angaben von Augenzeugen Dutzende Schüler des Federal Government College Buni Yadi getötet, einer weiterführenden Schule im Nordosten des Landes.
Die Angreifer, die der Extremistengruppe Boko Haram angehören sollen, hätten Schüler in deren Wohnheim eingeschlossen und das Gebäude in Brand gesetzt, sagte der Überlebende Adamu Garba. Fliehenden hätten sie die Kehle aufgeschlitzt oder sie erschossen. Einige Schüler seien bei lebendigem Leibe verbrannt. Nach seinen Schätzungen kamen etwa 40 Jugendliche ums Leben.
Opferzahl könnte noch steigen
Ein Militärsprecher bestätigte den Angriff und erklärte, Soldaten seien immer noch auf der Suche nach Leichen. Deshalb könne er noch keine Opferzahl nennen. Die Schule rund 70 Kilometer südlich von Damaturu, der Hauptstadt der Provinz Yobe, war telefonisch nur schwer zu erreichen, weil Extremisten im vergangenen Jahr eine Mobilfunkantenne dort zerstört hatten. Augenzeuge Garba, der an dem Institut unterrichtet, und andere Lehrer flohen in die Provinzhauptstadt und berichteten dort von dem Überfall.
Dabei hätten die Angreifer erst die Verwaltungsgebäude in Brand gesteckt und anschliessend die Unterkünfte attackiert, sagte Garba. Schüler seien dort eingesperrt worden und Feuerbomben auf das Gebäude geworfen worden. In einem der Schlafsäle hätten einige Schüler versucht, aus dem Fenster zu klettern und seien «von den Terroristen wie Schafe abgeschlachtet worden».
Terror am eigenen Volk
Im Nordosten Nigerias verübt die islamistische Terrorgruppe Boko Haram - der Name bedeutet in etwa «westliche Bildung ist verboten» - immer wieder Terrorakte. Die Gruppe, die die Einführung der Scharia verficht, soll für den Tod mehrerer tausend Menschen verantwortlich sein. Erst vor gut einer Woche soll sie beim Überfall auf ein Dorf mehr als 100 Menschen umgebracht haben.
Am Montagabend - also noch vor dem jüngsten Überfall - bezeichnete Präsident Goodluck Jonathan die Angriffe als «besorgniserregend», erklärte aber: «Wir werden darüber hinwegkommen.» US-Außenminister John Kerry sprach weit schärfer von «unsagbaren Gewaltakten». Die USA würden Nigeria beim Kampf gegen Boko Haram beistehen.
Flüchtlinge werfen sowohl Boko Haram als auch dem Militär, das im Nordosten Nigerias mit einer Grossoffensive gegen die Extremisten vorgeht, Gräueltaten vor. So sollen Soldaten angeblich Menschen exekutieren, die sie verdächtigen, Boko Haram zu unterstützen.
(L´essentiel/ sda)