Ettelbrück3500 Jung-Kicker spielen sich ins Rampenlicht
ETTELBRÜCK - Die Fußball-Saison im Großherzogtum ging am Sonntag mit einem Mega-Event zu Ende. 280 Mannschaften liefen bei der «Journée nationale du football» auf.

Wer dem runden Leder schon einmal nachgejagt hat, weiß: Fußball ist auch eine Schule fürs Leben. Das Erlebnis, sich in einer Mannschaft zu behaupten, Siege zu feiern und Niederlagen zu verdauen, formt den Charakter. Viele neue Erfahrungen nahmen auch die 3500 Nachwuchs-Kicker nach Hause mit, die am Sonntag im Sportzentrum Däich in Ettelbrück bei der «Journée Nationale du Football» aufliefen.
280 Mannschaften hatten sich für das Mega-Turnier im Norden Luxemburgs angemeldet. Wer auf dem Platz nicht schnell schaltete, hatte schon verloren: Nur zehn Minuten dauerten die Spiele jeweils. Da blieb nicht viel Zeit, um Tore zu schießen. Genug aber, um die Eltern an der Seitenlinie die Schweißperlen ins Gesicht zu treiben, wenn sie ihrem Nachwuchs auf die Beine gucken. «Die Matches sind kurz. Man wird schnell müde, das Tempo ist hoch», sagt Dany, 15, vom Schülerteam der Union 05 Kayl-Tetingen.
Die Hoffnung, entdeckt zu werden
Insgesamt werden an diesem Sonntag auf 18 Spielfeldern unglaubliche 750 Matches ausgetragen. 90 Schiedsrichter sind dafür notwendig, um auf die Einhaltung der Spielregeln zu pochen. Eine tolle Möglichkeit für junge Kicker, sich ins Rampenlicht zu spielen. Das Wettkampffieber erfasst sogar schon die kleinsten Knirpse. «Die Kinder warten schon seit Wochen auf diesen Termin. Alle treffen sich hier und einige hoffen, vom nationalen Fußballverband entdeckt zu werden. Sie spielen gegen Mannschaften aus dem ganzen Land mit denen sie während des Jahres normalerweise nicht zusammentreffen», erklärt Vito Castellana, Trainer der «Poussins» in Beles.
Ayman, 15, vom Verein Kayl-Tetingen weiß, wie viel von diesem einen Tag abhängt. «Alle sehen dann, ob du wirklich in so einem Turnier bestehen kannst.» Rainer, 15, vom FC Rodange 91 sagt: «Es motiviert mich, wenn so viele Zuschauer da sind. Da lege ich mich dann auf dem Platz noch mehr ins Zeug.» Natürlich gehen auch viele der Teilnehmer der «Journée Nationale» enttäuscht vom Feld. Nicht alle kriegen eine Einladung, bei einem besseren Klub zu spielen. Doch das gemeinsame Erlebnis als Mannschaft, die Freude über einen gemeinsamen Sieg und die Tränen bei einer bitteren Niederlage sind für viele Jung-Kicker eine wichtige Erfahrung. Nach diesem kräfteraubenden Tag in der Hitze von Ettelbrück dürfte jedoch eine lange Nacht mit Schlaf notwendig sein.
(Thomas Holzer/L'essentiel)