Quartalsergebnisse: 61,2 Milliarden Franken – so viel Geld hat die Credit Suisse verloren

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Quartalsergebnisse61,2 Milliarden Franken – so viel Geld hat die Credit Suisse verloren

Am Montag hat die Credit Suisse ihre Zahlen für das erste Quartal 2023 veröffentlicht. Neben einem Vorsteuergewinn verzeichnete die Bank starke Netto-Mittelabflüsse.

Justin Arber
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Justin Arber
Die Credit Suisse hat am Montag die Finanzergebnisse für das erste Quartal 2023 veröffentlicht. 
Die Bank schrieb einen Vorsteuergewinn von 12,8 Milliarden Franken. 
Der CEO der Credit Suisse Ulrich Körner.
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Die Credit Suisse hat am Montag die Finanzergebnisse für das erste Quartal 2023 veröffentlicht. 

Nicole Philipp

Die Credit Suisse wies im ersten Quartal 2023 einen Vorsteuergewinn von 12,8 Milliarden Franken (13 Milliarden Euro) aus. «Die Ergebnisse für das erste Quartal 2023 widerspiegeln im Wesentlichen die Abschreibung auf null von Instrumenten des zusätzlichen Kernkapitals (AT1) im Umfang von 15 Milliarden Franken, wie von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) im Hinblick auf den geplanten Zusammenschluss angeordnet». Das schreibt die Großbank in einer Medienmitteilung.

Der ausgewiesene Vorsteuergewinn wurde zudem beeinflusst durch einen Gewinn von 0,7 Milliarden Franken aus der Veräußerung eines wesentlichen Anteils der Securitized Products Group (SPG) an Unternehmen und Fonds, die von mit Apollo Global Management verbundenen Gesellschaften (gemeinsam «Apollo») verwaltet werden. Dem standen eine Goodwill-Wertberichtigung in Höhe von 1,3 Milliarden Franken, die nahezu vollständig im Wealth Management (WM) erfasst wurde, sowie ein Restrukturierungsaufwand von 0,3 Milliarden Franken gegenüber. Die Credit Suisse verzeichnete im Berichtsquartal einen bereinigten Vorsteuerverlust von 1,3 Milliarden Franken.

Starke Netto-Mittelabflüsse

Die Credit Suisse verzeichnete erhebliche Netto-Mittelabflüsse, insbesondere in der zweiten Märzhälfte 2023. «Diese Abflüsse sind zwar mittlerweile zurückgegangen, eine Trendumkehr wurde jedoch bis zum 24. April 2023 nicht beobachtet», schreibt die Bank. Für das erste Quartal 2023 wies die Credit Suisse Netto-Mittelabflüsse von 61,2 Milliarden Franken (62,4 Milliarden Euro) aus. 

Verlust 2022 und Übernahme durch die UBS

Die Credit Suisse hat ihr Krisenjahr 2022 mit einem Milliardenverlust abgeschlossen. Nach einem tiefroten Schlussquartal stand für das Gesamtjahr unter dem Strich ein Fehlbetrag von 7,3 Milliarden Schweizer Franken, wie das zweitgrößte Geldhaus des Landes im Februar mitteilte. 

Nach zahlreichen Problemen entschied der Bund Mitte März, dass die Credit Suisse durch die UBS übernommen wird. «Die private Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, unterstützt von staatlich garantierter Liquiditätshilfe, stärkt das Vertrauen in das Finanzsystem und schafft Stabilität für die Schweizer Volkswirtschaft und das schweizerische und internationale Finanzsystem», heißt es in einer Medienmitteilung. Sämtliche involvierte ausländische Aufsichtsbehörden hätten das Vorgehen der Schweizer Behörden als zielführend erachtet. Dadurch werden auch die internationalen Finanzmärkte beruhigt. 

Die SNB unterstützt die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken an beide Banken. Um allfällige Risiken für die UBS zu reduzieren, spricht der Bund der UBS zudem eine Garantie im Umfang von neun Milliarden Franken zur Übernahme von möglichen Verlusten aus. 

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