Kehrtwende960 Mio. Smartphones, ein Fairphone
2013 ist das Jahr der «schlauen» Mobiltelefone: Erstmals werden mehr Smartphones als gewöhnliche Handys verkauft. Eine besondere Rolle fällt dem ersten Fair-Trade-Gerät zu.

Die Initianten des ersten Fair-Trade-Smartphones der Welt sprechen von einem «riesigen Meilenstein»: In den vergangenen Wochen sind über 5000 Vorbestellungen für das Fairphone eingegangen. Damit kann die erste Generation in Produktion gehen, um im kommenden Herbst an Kunden in Europa ausgeliefert zu werden.
Wer bis zum 14. Juni ein Fairphone bestellt, erhält die limitierte Special Edition. Am 17. Juni soll die Entwicklung und Produktion von insgesamt 20'000 Exemplaren starten. Die kürzlich bekanntgegebenen technischen Spezifikationen versprechen ein solides Mittelklasse-Smartphone, das mit dem aktuellen Android-System läuft.
Während die beiden Marktführer Apple und Samsung Hunderte Millionen Geräte verkaufen, startet das Fairphone als reines Nischenprodukt. Das ist ganz im Sinne der Erfinder. Sie fangen bescheiden an und erhoffen sich, den weltweiten Markt dank kritischen Konsumenten positiv zu beeinflussen. Mit ihrem Projekt wollen sie den auf maximalen Profit ausgerichteten Herstellern zeigen, dass es auch anders geht. Die Nachfrage nach fair produzierten und möglichst umweltschonenden Geräten sei auf jeden Fall vorhanden.
Mehr Smartphones als Handys
Dieses Jahr sollen einer Studie zufolge erstmals mehr Smartphones verkauft werden als einfache Handys. Weil auch in den Schwellenländern immer mehr Menschen die internetfähigen Mobiltelefone kaufen, wird der Marktanteil von Smartphones Ende des Jahres gut 52 Prozent erreichen.
Dies prognostiziert das Marktforschungsunternehmen International Data Corporation (IDC) aufgrund einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Insgesamt würden knapp 960 Millionen Smartphones verkauft - ein Anstieg um fast ein Drittel gegenüber dem Vorjahr.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres hätten sich bereits mehr Konsumenten weltweit für ein Smartphone als für ein gewöhnliches Handy entschieden. «Wir erwarten, dass sich der Abstand weiter vergrößert», sagte Ramon Llamas von IDC.
Er riet den Herstellern von Smartphones, ihr Angebot umzustellen, da die Einkommen in den Schwellenländern viel niedriger als in den Industrieländern seien. Produzenten von günstigen Smartphones wie ZTE und Huawei aus China hätten hier einen Vorteil vor den Marktführern Apple und Samsung.
(L'essentiel Online/dsc/sda)