Kreuzfahrt-Crew lässt 8 Gäste auf Insel in Afrika zurück

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AfrikaKreuzfahrt-Crew lässt acht Gäste auf Insel sitzen

Sechs Amerikaner und zwei Australier kämpften mehrere Tage auf einer afrikanischen Insel mit verschiedenen Herausforderungen. Die Bordcrew der Norwegian Dawn hatte sie dort zurückgelassen.

Justin Arber
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Justin Arber
Acht Passagiere wurden nicht mehr an Bord der Norwegian Dawn gelassen, nachdem sie verspätet von einer Privattour zurückgekehrt waren. (Archivbild)
Unter den acht gestrandeten Passagieren befanden sich auch eine querschnittgelähmte und eine herzkranke Person.
Die Norwegian Cruise Line spricht in einem Statement von einer «Reihe unglücklicher Ereignisse, die außerhalb unserer Kontrolle liegen». Die betroffenen Passagiere erhalten eine Teilrückerstattung.
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Acht Passagiere wurden nicht mehr an Bord der Norwegian Dawn gelassen, nachdem sie verspätet von einer Privattour zurückgekehrt waren. (Archivbild)

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Am 20. März startete das norwegische Kreuzfahrtschiff Norwegian Dawn seine 21-tägige Reise entlang der Küste Afrikas in Kapstadt. An Bord stiegen auch sechs Touristen aus den USA und zwei aus Australien. Für sie endeten die Ferien in einem Albtraum.

Denn die zu späte Rückkehr von einer Privattour am 27. März wurde der Gruppe zum Verhängnis. Als sie um 15 Uhr nicht wieder zurück auf dem Schiff waren, legte dieses ohne sie ab.

Bordzugang verweigert

Jay und Jill Campbell aus South Carolina gehörten zur zurückgelassenen Touristengruppe und sprachen mit NBC News über ihr Erlebnis. «Der Reiseveranstalter hat den Kapitän darüber informiert, dass wir verspätet zum Schiff zurückkehren werden», sagten sie. Die örtliche Küstenwache habe daraufhin probiert, sie zurück auf das Schiff zu bringen. Doch ihnen sei der Zugang verweigert worden.

Die Norwegian Cruise Line spricht in einem Statement von einer «Reihe unglücklicher Ereignisse, die außerhalb unserer Kontrolle liegen». Die betroffenen Passagiere erhalten eine Teilrückerstattung.

Die Norwegian Cruise Line spricht in einem Statement von einer «Reihe unglücklicher Ereignisse, die außerhalb unserer Kontrolle liegen». Die betroffenen Passagiere erhalten eine Teilrückerstattung.

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Die Folge war, dass das Paar und der Rest der Gruppe auf einer Insel vor der Küste Nigerias strandete – für mehrere Tage. Die Sprache, Währungsprobleme und komplizierte Reisen, um das Schiff doch noch zu erreichen, brachten zusätzliche Herausforderungen. Zudem bestand die gestrandete Gruppe laut dem Paar aus mehreren älteren Menschen, einer querschnittgelähmten Person sowie einer schwangeren Frau und einer weiteren Person, die während fünf Tagen keine Herzmedikamente erhalten habe und daraufhin krank wurde.

Auch zweiter Versuch scheiterte

«Die Menschen von São Tomé waren sehr liebenswürdig und gastfreundlich. Sie haben sich so gut sie konnten bemüht, uns bei der Suche nach Hotels zu helfen», sagte Jay Campbell in der NBC-Sendung «TODAY». Es sei ihnen dann gelungen, ein Reisebüro zu erreichen, um Flüge zum nächsten Anlaufhafen zu buchen.

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Eigentlich wollte die gestrandete Reisegruppe schließlich am Montag dann in Banjul, Gambia, wieder an Bord der Kreuzfahrt gehen. Doch das Schiff konnte dort laut der Reederei aufgrund «widriger Wetterbedingungen» und «Gezeitenbeschränkungen» nicht sicher anlegen. Man habe dann arrangiert, dass die Touristen am Dienstag wieder an Bord könnten.

Um das Schiff zu erreichen, seien sie innerhalb zwei Tagen durch sieben Länder gereist, sagt Jill Campbell. «Wir überlegen, ob wir das Schiff besteigen werden oder nicht. Es liegt hier im Senegal im Dock.»

«Wir glauben, dass sie eine grundlegende Fürsorgepflicht verletzt haben, was uns Sorgen bereitet.» Sie werfen der Norwegian Dawn vor, Regeln oder Richtlinien zu starr befolgt zu haben.

«Ich glaube, sie haben vergessen, dass sie im Gastgewerbe arbeiten und dass die Sicherheit und das Wohlergehen der Kunden für sie an erster Stelle stehen sollten», fügte Campbell hinzu.

Das sagt die Reederei

Die Norwegian Cruise Line wies in einem Statement darauf hin, dass die Passagiere selbst dafür verantwortlich gewesen seien, die Reisevorbereitungen für ihre Rückkehr zum Schiff zu treffen.

«Trotz der Reihe unglücklicher Ereignisse, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, werden wir den acht Gästen ihre Reisekosten von Banjur (Gambia) nach Dakar (Senegal) erstatten», sagte ein Sprecher der Kreuzfahrtgesellschaft.

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