Flug Air France 447 – Airbus wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Publiziert

Flug Air France 447Airbus wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Eine französische Richterin hat wegen des Absturzes einer Air-France-Maschine im Juni 2009 ein Ermittlungsverfahren gegen den Flugzeugbauer Airbus eingeleitet.

Dem Verfahren ging ein Treffen der Richterin Sylvie Zimmermann mit Anwälten von Airbus voraus, wie Konzernchef Thomas Enders am Donnerstag in Paris sagte. Airbus sei mit der «voreiligen» Entscheidung Zimmermanns nicht einverstanden, vor allem angesichts der noch ungeklärten Unglücksursache, erklärte Enders. Bei dem Absturz des A330 waren alle 228 Menschen an Bord getötet worden.

Der aus Rio de Janeiro kommende Airbus mit Ziel Paris verschwand in der Nacht zum 1. Juni 2009 vor Brasilien von den Radarschirmen und stürzte ins Meer. In den folgenden Wochen wurden mehr als tausend Wrackteile und etwa 50 Leichen geborgen.

Die zur Ermittlung der Unglücksursache wichtigen Flugschreiber wurden jedoch nicht gefunden. In der kommenden Woche wollen Spezialisten einen vierten Versuch unternehmen, die sogenannten Black Boxes zu bergen. Enders äußerte sich zuversichtlich, das die Vorgänge an Bord des Flugs 447 mithilfe der Rekorder vollständig rekonstruiert werden könnte.

Airbus soll Probleme mit Pitot-Sonden ignoriert haben

Die Anwälte von Air France beschuldigten Airbus und seinen Zulieferer Thales, seit Jahren bekannte Probleme mit den Geschwindigkeitsmessern, sogenannten Pitot-Sonden, ignoriert zu haben. Nach Angaben der Ermittler war ein Ausfall der Sensoren jedoch vermutlich nicht die alleinige Absturzursache. Vielmehr gehen sie davon aus, dass eine Serie von Problemen zu dem Unglück führte.

(L'essentiel online/20Minuten)

Deine Meinung zählt