Provokation aus Südkorea – Aktivisten schicken Ballons nach Nordkorea

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Provokation aus SüdkoreaAktivisten schicken Ballons nach Nordkorea

Das angespannte Verhältnis zwischen den beiden koreanischen Staaten wird durch Polit-Aktionen aus dem Süden auf die Probe gestellt.

Polit-Aktivisten schicken Ballons mit regimekritischen Botschaften von Südkorea Richtung Norden.

Polit-Aktivisten schicken Ballons mit regimekritischen Botschaften von Südkorea Richtung Norden.

Südkorea erlaubt privaten Gruppen, Nordkorea ihr Beileid über den Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-il zu übermitteln. Das Ministerium für Wiedervereinigung, das jeglichen Kontakt zwischen Südkoreanern und dem Norden genehmigen muss, werde solche Botschaften «in der Regel erlauben», sagte ein Sprecher.

Wir werden solche Anfragen genehmigen, es sei denn, es gibt einen besonderen Grund» dies nicht zu tun, sagte der Sprecher am Mittwoch. Es hätten bereits vier Gruppen um Genehmigungen ersucht.

Der Minister für Wiedervereinigung, Yu Woo Ik, hatte am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache dem nordkoreanischen Volk sein Beileid ausgedrückt. Es wird aber keine offizielle Regierungsdelegation aus Seoul zur Beisetzung des verstorbenen Staatschef am 28. Dezember entsandt.

Das nordkoreanische Staatsfernsehen hatte Kim Jong Ils Tod am Montag bekanntgegeben. Demnach starb der 69-Jährige bereits am Samstag an einem Herzinfarkt.

Ballons mit Flugblättern

Südkoreanische Aktivisten schickten am Mittwoch inmitten der Staatstrauer Ballons mit Flugblättern nach Nordkorea. Darin wird Kritik an einer Vererbung der Macht vom Vater auf dessen Sohn Kim Jong-Un geübt.

Pjöngjang hat angedroht, bei derartigen Aktionen Südkorea unter Beschuss zu nehmen. Im Westen wurde nach dem Tod des ehemaligen Diktatoren ein Kampf um die Macht in dem kommunistischen Staat erwartet. Dafür gibt es bislang keine Anzeichen.

Der südkoreanische Abgeordnete Kwon Young Se sagte, der Geheimdienst NIS vermute, dass sich der Norden auf die Festigung der Macht von Kim Jong-Un konzentriert. Ranghohe Offiziere der Streitkräfte hätten dem jungen Kim ihre Gefolgschaft versichert. In großen Städten seien die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.

(L'essentiel Online/sda)

Fünf Millionen Trauernde an Kims Statuen

Nach Angaben der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA erwiesen fünf Millionen Bewohner der Hauptstadt Pjöngjang dem langjährigen Machthaber in den ersten 24 Stunden nach der Bekanntgabe seines Todes die letzte Ehre. Das wären mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung des Landes.

Die Menschen hätten sich vor Statuen und Bildern Kims versammelt. Es habe lange Schlangen Trauernder gegeben, in einer hätten sich mehr als 800 000 Menschen befunden.

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