FinanzmarktAlfi-Präsidentin wirbt für Fonds als Altersvorsorge
LUXEMBURG – Corinne Lamesch, die neue Präsidentin der luxemburgischen Investmentfondvereinigung (Alfi), stellt ihre Vorhaben für die nächsten Jahre vor.

Corinne Lamesch, will die Bewohner für die Rolle der Finanzbranche in der Gesellschaft sensibilisieren.
L'essentiel: Frau Lamesch, Sie sind Präsidentin der luxemburgischen Investmentfondvereinigung, kurz Alfi. Welche Prioritäten setzen Sie mit der Agenda «Ambition 2020-2025», die Sie gerade vorbereiten?
Corinne Lamesch Ein Ziel ist es, die Bewohner Luxemburgs und genauso die Bewohner der Grenzregionen für die Rolle zu sensibilisieren, die diese Branche in unserer Gesellschaft spielen kann. Dabei denke ich vor allem an die Altersvorsorge: Die Haushalte haben viel Geld auf ihren Konten, aber sie bekommen derzeit wenig Zinsen dafür. Vermögensverwalter können helfen, eine nachhaltige Vorsorge aufzubauen. Nachhaltigkeit kann in diesem Zusammenhang auch heißen, Finanzierungen zu finden, bei denen in verantwortungsbewusste Fonds mit ökologischen und sozialen Zielen investiert wird.
Sind solche Fonds auch für Anleger geeignet, die keine großen finanziellen Risiken eingehen wollen?
Die Unternehmen, in die wir investieren, müssen schon jetzt Risiken reduzieren, sonst würden sie an Wert verlieren. Das ist der Trend.
Die 4000 Milliarden-Marke an verwaltetem Vermögen (Assets under Management) in Luxemburg wurde geknackt, wie weit kann das noch gehen?
Im ersten Quartal blieb die Branche trotz Marktvolatilität und geopolitischem Umfeld stabil. Wir haben gerade die 4,4 Billionen bei Vermögenswerte überschritten. 5000 Milliarden ist eine Zahl, die wir erreichen wollen.
Die von der Alfi geforderte Abschaffung oder zumindest Verringerung der Abonnementsteuer ist weiterhin ein Streitpunkt mit der Regierung?
Wir diskutieren weiterhin mit den zuständigen Behörden über diese Steuer, die nicht von anderen Ländern erhoben wird und die Anleger belastet. Der Finanzminister hat angekündigt, dass er sich mit der Situation bei grünen Fonds befassen wird. Das ist schon mal positiv.
(Mathieu Vacon/L'essentiel)