In LuxemburgAlleinstehende sollen steuerlich entlastet werden
LUXEMBURG – In der Abgeordnetenkammer wurde am Montag die Petition 1188 diskutiert. Der Text fordert, Junggesellen geringer zu besteuern.

Alleinstehende Luxemburger sollen in Zukunft steuerlich entlastet werden.
DPAAuf der Website der Chamber sammelte die Petition mit der Nummer 1188 rund 6800 Unterschriften. Genug also, um öffentlich in der Abgeordnetenkammer diskutiert zu werden. Der Text fordert eine steuerliche Entlastung für Alleinstehende. Die Anhörung fand am Montag im Beisein von Finanzminister Pierre Gramegna statt.
Das Argument des Petenten, Giancarlo Sartori: Junggesellen tragen eine viel höhere finanzielle Last als Paare, die in den meisten Fällen nicht nur über zwei Einkommen verfügen, sondern sich viele Kosten teilen können. Diese steuerliche Benachteiligung der Alleinstehenden empfindet Sartori als ungerecht.
Familienstand nicht mehr relevant
Gramegna teilte die Auffassung des Autors der Petition. Im aktuellen Steuersystem würden Alleinlebende stark benachteiligt. Der Minister rechnete vor: Ein Paar, das über ein Jahreseinkommen in Höhe von 50.000 Euro verfügt, zahlt 6,42 Prozent Steuern. Ein Alleinstehender mit dem gleichen Gehalt zahlt 18,2 Prozent – mehr als das Dreifache. Ein Paar mit zwei Einkommen und 80.000 Euro zahlt 13,46 Prozent, ein Junggeselle mit 26 Prozent fast doppelt so viel.
Gramegna will Abhilfe schaffen und erklärte, dass es künftig ein «völlig neues Steuersystem» geben solle, in dem es keine Steuerklassen, sondern eine Steuertabelle geben werde. Der Familienstand solle bei der Besteuerung keine Rolle mehr spielen. Lediglich das Einkommen soll für den Steuersatz ausschlaggebend sein. «Wir müssen allen neu überdenken und die Perspektive ändern,» so der Finanzminister, der jedoch kein konkretes Datum für eine mögliche Einführung nannte.
(sw/L'essentiel)