Motorsport: Als Luxemburg die Formel 1 ausrichtete

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MotorsportAls Luxemburg die Formel 1 ausrichtete

Die Formel 1 feiert an diesem Wochenende ihr tausendstes Rennen. Zeit, sich an den Großen Preis von Luxemburg zu erinnern, der 1997 und 1998 auf dem Nürburgring ausgetragen wurde.

Der Große Preis von China, der an diesem Wochenende in Shanghai ausgetragen wird, ist das tausendste Rennen in der Geschichte der Formel 1. Von diesen 1000 Rennen wurden zwei von Luxemburg ausgerichtet: der Große Preis von Luxemburg 1997 und 1998 auf dem Nürburgring. «Es war eine Bitte der Deutschen», erinnert sich Lucien Franck, Vizepräsident des Automobilclubs Luxemburg. «Denn die Deutschen hatten bereits das Rennen in Hockenheim organisiert. Das Regelwerk erlaubte es nicht, dass ein Land zwei Rennen veranstaltet.» Also übernahm Luxemburg.

Die beiden Rennen, die der Kanadier Jacques Villeneuve und der Finne Mika Häkkinen gewannen, waren «ein großer Moment für den luxemburgischen Motorsport», sagt Franck. Ihm zufolge konnten die Luxemburger dadurch in die Kommission der FIA, der International Automobile Federation, aufgenommen werden. «Diese Rennen haben dazu beigetragen, den Motorsport in Luxemburg groß zu machen»

«Heute viel komplizierter»

Roland Baumann, Journalist und Autor eines Buches über den Motorsport in Luxemburg, erinnert an die Begeisterung der Zuschauer. «Am Tag vor dem Rennen kam das Ferrari-Team in die Hauptstadt. Das war beeindruckend, es waren mehrere Zehntausend Menschen da. Auch die Piloten von damals, Michael Schumacher und der Brite Eddie Irvine, kamen.»

An das Rennen 1998, bei dem auch Jean-Claude Juncker und Helmut Kohl dabei waren, erinnert sich der Motorsportler besonders gern. «Aber die Organisatoren hatten vergessen, dem deutschen Kanzler während des Rennens einen Platz zur Verfügung zu stellen. In letzter Minute wurde ihm dann noch schnell ein Hotelzimmer mit Blick auf die Rennstrecke besorgt.« Den Großen Preis von Luxemburg gab es nur zweimal. In den folgenden Jahren wurde auf dem Nürburgring der Große Preis von Europa ausgetragen. «Heute wäre es viel komplizierter, mal eben eine solche Veranstaltung zu organisieren», sagt Lucien Franck. «Die Kriterien sind viel strenger.»

(Joseph Gaulier/L'essentiel)

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