Bluttat in BayernAmokfahrer schoss «willkürlich, aber gezielt»
Ein Autofahrer hat am Freitag in Bayern eine ältere Frau und einen Fahrradfahrer erschossen. Von der Polizei gibt es Lob für die Retter von der Tankstelle.

Polizisten stehen am 10.07.2015 in Bad Windsheim (Bayern) auf einer Tankstelle neben dem Fahrzeug des mutma�lichen Amol�ufers. In Mittelfranken ist es am Freitag zu einem Amoklauf mit mindestens zwei Toten gekommen. Der mutma�liche T�ter wurde an der Tanstelle festgenommen. Foto: Nicolas Armer/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
DPA/Nicolas ArmerMehrere Stunden nach dem Ende des Amoklaufs mit zwei Toten im mittelfränkischen Leutershausen ist das Motiv für die Tat noch unklar. Der mutmaßliche Schütze, ein 47-Jähriger aus dem nahe gelegenen Ansbach, schoss nach ersten Ermittlungen «willkürlich, aber gezielt» auf seine Opfer. Soweit bislang bekannt, gebe es keine Beziehung zwischen Täter und Opfern, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag bei einer Pressekonferenz in Ansbach. «Es ist daher von einem Amoklauf auszugehen.»
Dabei starben eine 82 Jahre alte Frau und ein 72 Jahre alter Radfahrer. Außerdem wurde unter anderem ein Landwirt auf seinem Traktor beschossen und von Splittern verletzt. Anschließend flüchtete der Verdächtige rund 30 Kilometer weit in einem Auto. In Bad Windsheim bedrohte er Tankstellen-Mitarbeiter, die ihn aber überwältigen konnten. Innenminister Herrmann dankte ihnen für ihr «beherztes Eingreifen».
Der 47-Jährige war der Polizei bislang noch nicht aufgefallen. Er sei nach seiner Festnahme «reichlich wirr und psychisch auffällig» gewesen, schilderte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Neuhof. Die Beamten hätten deshalb sofort einen psychologischen Gutachter hinzugezogen. Nun müsse geklärt werden, ob der Tatverdächtige in die Psychiatrie oder in Untersuchungshaft kommt. Der Mann hatte eine Waffenbesitzkarte für einen Revolver und Pistole besessen. Die Taten seien wohl mit einer dieser Waffen begangen worden, hieß es.
(L'essentiel/dpa)