Annika Beck triumphiert auf Kockelscheuer
KOCKELSCHEUER - Nicht nur das etablierte deutsche Trio Kerber, Lisicki und Petkovic ist für Turniersiege gut - wie der Erfolg von Annika Beck in Luxemburg zeigt.

Annika Beck schlägt Barbora Zahlavova Strycova aus Tschechien im Finale mit 6:2 und 6:1.
Annika Beck hatte gut lachen: Der erste Turniersieg ihrer Tennis-Karriere ließ das aufstrebende deutsche Talent am Samstag in Luxemburg strahlen. Ein schlechter Scherz des russischen Verbandspräsidenten verhagelte Serena Williams dagegen vor dem Auftakt der WTA-Finals in Singapur an diesem Montag die Laune.
Nichts als Freude empfand Annika Beck nach ihrem 6:2, 6:1-Erfolg über die Tschechin Barbora Zahlavova Strycova nach dem Erfolg im Fürstentum. «Es ist ein tolles Gefühl, meinen ersten WTA-Titel gewonnen zu haben», sagte Beck. «Ich habe jeden Moment auf dem Platz genossen. Es ist wirklich aufregend.» Die 20-Jährige blieb bei dem mit 250 000 Dollar dotierten Hallenturnier ohne Satzverlust und entschädigte sich für ihre Finalniederlage im vorigen Jahr.
«Es ist ein unglaubliches Gefühl»
Damals war die Gegnerin allerdings die ehemalige Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark gewesen. «Ich habe im letzten Jahr im Finale gespielt und gesagt, ich würde alles tun, um in diesem Jahr den Titel zu gewinnen. Und es ist ein unglaubliches Gefühl, es wirklich getan zu haben», erklärte Beck.
«Für Annika freut es mich ganz besonders. Sie ist eine unglaublich disziplinierte, harte Arbeiterin und hat eine kleine «Durststrecke» hinter sich. Dieser Turniersieg wird ihr viel Bestätigung und Zuversicht geben», sagte Bundestrainerin Barbara Rittner am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.
Beck fährt zum FedCup-Finale
Rittner kündigte bei «tennisnet.com» an, dass Beck und Mona Barthel zum größeren deutschen Team zählen werden, das zum Fed-Cup-Finale am 8. und 9. November gegen Tschechien nach Prag reisen wird. Die für das Einzel gesetzte Angelique Kerber bereitet sich derzeit beim WTA-Finale der besten Acht in Singapur vor, auch wenn die Kielerin nach zwei Teilnahmen diesmal nur erste Ersatzspielerin ist. «Es war mein Ziel, dort im dritten Jahr nacheinander zu stehen. Das habe ich geschafft. Und ich bin auch sehr stolz darauf, das trotz all dieser Strapazen in diesem Jahr gepackt zu haben», sagte die 26-Jährige bei «ran.de» und «tennis.de».
Die von Knieproblemen genesene Titelverteidigerin Serena Williams eröffnet an diesem Montag gegen die Serbin Ana Ivanovic das Saisonfinale. Der russische Tennispräsident Schamil Tarpischtschew versetzte die Amerikanerin mit einem fragwürdigen Witz über sie und ihre Schwester Venus schon in Kampfeslust, als er in einer TV-Sendung von den «Williams-Brüdern» sprach.
Geldstrafe für rusischen Tennis-Chef
Die Spielerinnenorganisation WTA verurteilte den Organisationschef des Moskauer WTA-Turniers dafür zu einer Geldstrafe von 25 000 Dollar und sperrte ihn für ein Jahr. Tarpischtschew, auch Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), entschuldigte sich: «Es war ganz ohne böse Absicht gesagt.» Er habe niemanden kränken wollen. Williams nannte die Aussagen am Sonntag «extrem sexistisch und gleichzeitig rassistisch».
Derweil verpassten Philipp Kohlschreiber und Außenseiter Matthias Bachinger nur knapp Finalteilnahmen. Beim ATP-Turnier in Wien unterlag Kohlschreiber im Halbfinale dem topgesetzten Spanier David Ferrer 3:6, 6:2, 6:7 (3:7). Bachinger verlor in Stockholm 6:7 (7:9), 4:6 gegen den an Nummer eins gesetzten Tschechen Tomas Berdych. Jubeln durfte neben Annika Beck auch Kristina Barrois: Der Erfolg im Doppel bescherte der Saaarländerin ebenfalls den ersten WTA-Titel.
(L'essentiel/dpa)