Stahlkonzern – ArcelorMittal streicht 570 Stellen in Luxemburg

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StahlkonzernArcelorMittal streicht 570 Stellen in Luxemburg

LUXEMBURG – Der Stahlriese baut Arbeitsplätze im Großherzogtum ab. Das Unternehmen hat bereits Gespräche mit den Sozialpartnern aufgenommen.

ArcelorMittal hat angekündigt 570 Stellen in Luxemburg abbauen zu wollen.

ArcelorMittal hat angekündigt 570 Stellen in Luxemburg abbauen zu wollen.

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Der Stahlsektor befindet sich bereits in Schwierigkeiten und leidet weltweit unter der Corona-Pandemie. ArcelorMittal ist davon nicht verschont geblieben. Die Krise stelle nach Angaben des Stahlproduzenten «eine ernsthafte Bedrohung» dar. Der Konzern hat daher einen Sparkurs eingeschlagen.

Am heutigen Donnerstag kündigte ArcelorMittal den Abbau von 570 Arbeitsplätzen in Luxemburg an – das entspricht in etwa 15 Prozent der gesamten Belegschaft des Konzerns im Großherzogtum. Die Themen Sozialplan, Pensionierungen und Vorruhestandsregelungen sind nun Gegenstand der bereits eröffneten Diskussionen. Standortschließungen sind nicht vorgesehen.

« Werden Vorkrisenniveau nie wieder erreichen »

Pascal Moisy, Sprecher des Unternehmens erklärt auf Anfrage von L'essentiel, dass «die unterschiedlichen sozialen Instrumente, die in Luxemburg zur Verfügung stehen, genutzt werden, um die Auswirkungen dieses Entschlusses abzufedern.» Sämtliche Niederlassungen im Großherzogtum seien vom Stellenabbau betroffen. «Sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung am Hauptsitz in Luxemburg und in den Büros in Esch/Alzette», ergänzt Moisy.

Die Lage am Markt sei bereits vor der Corona-Krise ungünstig gewesen. Die Stahlpreise hätten unter der Konkurrenz aus anderen Ländern, den europäischen CO2-Quoten und dem geschlossenen amerikanischen Markt gelitten. Corona hätte dann zu einem «deutlichen Rückgang der Kundenaktivität in der Automobil- und Baubranche» geführt, wie Moisy sagt. Die Automobilproduktion brach im zweiten Quartal um 53 Prozent ein, für das Gesamtjahr wird ein Rückgang um 26 Prozent erwartet. Im Baugewerbe beträgt der Rückgang rund 15 Prozent. ArcelorMittal werde «wohl nie wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Die Situation ist sehr angespannt», so der Sprecher weiter.

Die Gewerkschaft LCGB forderte umgehend eine Tripartite einzuberufen und schickte bereits ein entsprechendes Schreiben an die Ministerien für Arbeit und Wirtschaft. Auch ArcelorMittal fordert «unverzügliche Konsultationen mit den Personalvertretern und der luxemburgischen Regierung.»

(jw/L'essentiel)

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