«Ich war so betrunken und so traurig»Ariana Grande ertränkte ihre Trauer im Alkohol
In einem Interview spricht die Sängerin erstmals offen über Manchester, Mac Miller und Pete Davidson. Dabei gesteht sie, dass sie sich an manches kaum erinnern kann.

Ariana Grande hat schwierige Zeiten hinter sich: Im Mai 2017 musste sie den Konzertanschlag in Manchester verkraften. Nach dem plötzlichen Tod ihres Exfreundes Mac Miller im September 2018 ging einen Monat später dann ihre Beziehung mit Pete Davidson (25) in die Brüche.
Vor kurzem fing sie bei einem Konzert zu weinen an (im Video oben), worauf Fans sich Sorgen machten. Es fällt der 26-Jährigen schwer, über die Geschehnisse zu reden: In der August-Ausgabe der amerikanischen «Vogue» ist die Sängerin auf dem Cover und sprach in einem emotionalen Interview über die Rückschläge.
Wir haben die wichtigsten Zitate aus dem «Vogue»-Interview zusammengefasst.
Ariana über Manchester
«Ich bin stolz darauf, dass wir viel Geld sammeln konnten, um den Menschen ein Gefühl von Liebe oder Unterstützung zu vermitteln, aber am Ende des Tages hat es niemanden zurückgebracht», so die Sängerin zur Spendenaktion nach dem Anschlag auf ihr Konzert.
«Wir haben unser Bestes gegeben, aber in Wirklichkeit haben wir nichts getan. Es tut mir so leid. Ich habe viel zu sagen, das Menschen wahrscheinlich helfen könnte, aber ich muss selbst noch vieles verarbeiten. Und werde vielleicht nie bereit sein, darüber zu sprechen.»
Ariana über die Zeit nach Mac Millers Tod
Nach dem plötzlichen Tod ihre Ex-Freundes kam das Blackout: «Wenn ich ganz ehrlich bin, erinnere ich mich nicht an diese Monate, weil ich so betrunken und so traurig war. Ich erinnere mich nicht wirklich daran, wie es begann oder wie es endete oder wie plötzlich zehn Songs da waren.»
Zu diesem Zeitpunkt habe sie festgestellt, dass sie sich mit sich selbst beschäftigen müsse: «Ich hatte immer jemanden, dem ich gute Nacht sagen konnte. ‹Thank U, Next› war ein Moment der Selbstentfaltung. Es war ein beängstigender Moment. Ich merkte: ‹Wow, du musst dich jetzt mit all dem Zeug auseinandersetzen. Keine Ablenkungen mehr. Du musst den ganzen Scheiß heilen.›»
Ariana über Pete Davidson
Die kurze Beziehung mit dem Komiker Pete Davidson bezeichnete sie im Interview als eine «wunderbare Ablenkung»: «Es war leichtsinnig und lustig und verrückt und höchst unrealistisch, und ich liebte ihn und ich kannte ihn nicht.» Weiter erklärt sie: «Ich bin wie ein Kind, wenn es um das wirkliche Leben geht. Ich vertraue mir selbst immer noch nicht mit dem Lebenskram.»
Ariana über ihre psychische Gesundheit
Auf der Bühne sehe sie sich als «perfekt polierte Entertainerin», so Ariana. Für ihre Fans versuche sie, eine «stärkere, großartige, furchtlose Version» ihrer selbst zu sein: «Ich hoffe, dass ich eines Tages tatsächlich in diese Vorstellung davon, wie ich gerne wäre, hineinwachse.»
Nichtsdestotrotz wird Arianas Zerissenheit deutlich: «Ich bin wohl das glücklichste Mädchen der Welt und zugleich das unglücklichste. Ich gehe diesen schmalen Grat zwischen der Heilung meiner selbst und damit, mich gleichzeitig nicht mit Dingen zu beschäftigen, für die ich noch nicht bereit bin. Ich versuche, die schönen Dinge in meinem Leben zu feiern und keine Angst zu haben, dass sie mir weggenommen werden – obwohl mein Trauma mir sagt, dass genau das geschehen wird.»
Ariana über ihre Musik
«Es ist schwer, Lieder zu singen, die von frischen Wunden handeln. Es macht zwar Spaß, es ist Popmusik – aber diese Songs stellen für mich wirklich schweren Scheiß dar», sagt Grande.
Sie blickt auch kritisch auf ihre frühere Musik. «Vielen meiner Songs fehlt es an Substanz. Ich habe ‹Side to Side› herausgebracht. Ich liebe diesen Song, aber es ist nur ein lustiges Lied über Sex», so Ariana über ihre Single von 2016.
Dass ihr Publikum zu einem Großteil aus jungen Mädchen besteht und sie von Sex singt, findet sie nicht problematisch: «Sie werden sicher Sex haben. Ich verspreche dir, dass deine Tochter Sex haben wird. Wenn sie dich also fragt, worum es in dem Lied geht, sprich darüber.»
(L'essentiel/afa)