Auf der A1Busfahrer Joao Paulo hilft 15 Monate altem Baby in Not
MERTERT – Mit seiner Mutter auf der Autobahn unterwegs hatte ein kleines Mädchen plötzlich aufgehört zu atmen. Ein Busfahrer wurde auf die beiden auf dem Pannenstreifen aufmerksam und griff ein.
- von
- Olivier Loyens
15 Monate ist Dominique Brown Amschlers Enkelin alt und sie hat einen wahrhaftigen Schutzengel. Joao Paulo Daluz Evora heißt er und ist Busfahrer bei Emile Weber. Auf seiner Fahrt über die A1 hat er am Straßenrand vor der Ausfahrt Mertert am Freitag die Kleine und ihre verzweifelte Mutter entdeckt und wohl Schlimmeres verhindert.
Großmutter Dominique berichtet: «Meine Tochter und meine Enkelin waren auf dem Heimweg von meinem Haus in Niederanven». Das Kind habe hohes Fieber und eine verstopfte Nase gehabt. «Unterwegs bekam sie Fieberkrämpfe und ihre Augen verdrehtden sich. Im Dunklen hat meine Tochter auf dem Seitenstreifen gehalten und mit dem Baby auf dem Arm um Hilfe gerufen.»
Joao Paulo Daluz Evora war zu der Zeit mit seinem Bus ohne Fahrgäste unterwegs und bemerkte die beiden auf dem Pannenstreifen in Höhe Potaschberg. «Ich habe eine verzweifelte Mutter gesehen, die geweint hat und deren Baby leblos aussah». Also habe er angehalten. «Ich habe ihr gesagt, dass sie sich auf die andere Seite der Absperrung stellen soll. Sie gab mir ihr Baby und ich habe angefangen, Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen.» Die Mutter habe währenddessen den Notarzt gerufen. «Ich war sehr angespannt und habe zu der Kleinen gesagt: ‹Du schaffst es, zu atmen›», berichtet der 44-Jährige. Schließlich habe das Mädchen wieder Luft geholt.
Als er sich sicher gewesen sei, dass es Mutter und Kind gut geht, sei er weitergefahren. Ein Krankenwagen hat laut Rettungsdienst CGDIS die beiden in die Kannerklinik gebracht. «Meine Tochter und meine Enkelin haben die Nacht im Krankenhaus verbracht», sagt Dominique Brown Amschler. Beiden gehe es gut, ihre Tochter sei jedoch vom Schock noch mitgenommen.
Fieberkrämpfe bei Kindern bis zu fünf Jahren äußern sich durch plötzliche, ruckartige Muskelkontraktionen. Sie treten bei hohem Fieber auf und sind in den meisten Fällen harmlos, auch wenn es nicht so aussieht.
Auf sein beherztes Eingreifen angesprochen, sagt Joao Paulo: «Ich fühle mich nicht wie ein Held. Ich glaub, jeder, der Erste-Hilfe-Maßnahmen kennt, hätte so gehandelt». Für die Großmutter und Mutter des Mädchens ist die Hilfe des Busfahrers dennoch eine «Heldentat». Sie haben ihn angerufen, um sich zu bedanken. «Es ist so toll, dass er geholfen hat», sagt Dominique, «eine schöne Weihnachtsgeschichte».
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