Tritte gegen Demonstrant – Ausraster tut Erdogan-Berater «sehr leid»

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Tritte gegen DemonstrantAusraster tut Erdogan-Berater «sehr leid»

Die Attacke von Erdogans Berater auf einen Demonstranten hat weltweit Empörung ausgelöst. Jetzt entschuldigt sich Yusuf Yerkel: Er habe die Beherrschung verloren.

Ein Berater des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan hat sich für Tritte auf einen in der Bergarbeiterstadt Soma am Boden liegenden Demonstranten entschuldigt. «Der Zwischenfall am Mittwoch in Soma tut mir sehr leid», zitierten türkische Medien am Freitag eine Erklärung von Yusuf Yerkel.

Wegen «Provokationen, Beleidigungen und Angriffen» habe er die Selbstbeherrschung verloren, erklärte Yerkel. Demonstranten hatten Erdogan und seine Delegation nach dem Unglück in der Kohlegrube der Stadt ausgepfiffen und ausgebuht.

Regierung vermutet noch weitere Verschüttete

Yerkels Ausraster hatte große Verbreitung gefunden auf den sozialen Medien und helle Empörung ausgelöst. Die Katastrophe von Soma ist das schwerste Bergwerksunglück in der Geschichte der Türkei.

In der türkischen Unglücksmine von Soma werden nach Angaben des Energieminister Taner Yildiz noch höchstens 18 verschüttete Kumpel vermutet. Der ließ erkennen, dass die Eingeschlossenen höchstwahrscheinlich tot sind. Zuletzt hatte die Zahl der Toten bei 284 gelegen, Yildiz sagte nun, dass sie wohl auf bis zu 302 steigen werde.

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