Australien: Multimillionär attackiert «arrogante Arbeitnehmer» frontal

Publiziert

AustralienMultimillionär attackiert «arrogante Arbeitnehmer» frontal

Ein millionenschwerer Bauunternehmer hat einen «Weckruf» an seiner Meinung nach arrogante Arbeitnehmer gerichtet und erklärt, die Arbeitslosenquote müsse steigen.

Reto Bollmann
von
Reto Bollmann
Eckt mit seinen Aussagen an: Der australische Immobilienunternehmer Tim Gurner (40).
«Die Leute haben durch Covid beschlossen, dass sie nicht mehr so viel arbeiten wollen, und das hat sich massiv auf die Produktivität ausgewirkt», sagte der Unternehmer am «Property Summit».
Gurner gab auch an, Australien würde ein Anstieg der Arbeitslosenrate um 40 bis 50 Prozent guttun, um wieder produktivere Arbeitnehmer zu schaffen.
1 / 3

Eckt mit seinen Aussagen an: Der australische Immobilienunternehmer Tim Gurner (40).

gurner.com.au

«Wir müssen den Schmerz in der Wirtschaft sehen» und «Wir müssen die Menschen daran erinnern, dass sie für ihren Arbeitgeber arbeiten und nicht umgekehrt»: Mit solchen Aussagen hat sich Tim Gurner (40), CEO der Gurner Group, den Wut vieler auf sich gezogen. Gurner argumentierte an einem Immobilien-Event, die Covid-Pandemie habe die Einstellung vieler Arbeitnehmer zu ihrer Arbeit verändert, berichtet «Daily Mail».

«Die Leute haben durch Covid beschlossen, dass sie nicht mehr so viel arbeiten wollen, und das hat sich massiv auf die Produktivität ausgewirkt», ist der Unternehmer überzeugt. Auszubildende haben seiner Meinung nach ihre Produktivität «definitiv» zurückgefahren. «Sie haben in den letzten Jahren viel Geld für wenig Arbeit bekommen, und das muss sich ändern», so Gurner.

Zudem sei es ein großes Problem vieler Belegschaften, dass die Mitarbeiter das Gefühl hätten, ein Glücksfall für ihre Vorgesetzten zu sein. Jedoch würden umfangreiche Entlassungen in gewissen Branchen die «Arroganz» der Arbeitnehmer bereits korrigieren. Gurner gab auch an, Australien würde ein Anstieg der Arbeitslosenrate um 40 bis 50 Prozent guttun, um wieder produktivere Arbeitnehmer zu schaffen, wie der «Guardian» schreibt.

Tim Gurner leitet ein Unternehmen, das ein Entwicklungs- und Verwaltungsportfolio im Wert von 9,5 Milliarden Dollar (etwa 9 Milliarden Euro) besitzt. In diesem Jahr belegte er mit einem geschätzten Nettovermögen von 677 Millionen Dollar (knapp 604 Millionen Euro)  Platz 192 auf der «Rich 250»-Liste.

«Hört auf, zerdrückte Avocados zu essen»

Der Unternehmer sorgte bereits 2017 für Schlagzeilen, als er in der CBS-Sendung 60 Minutes erklärte, Millennials hätten unrealistische Geldvorstellungen und vorschlug, sie sollten «aufhören, zerdrückte Avocados zu essen», wenn sie ein Haus kaufen wollten. Seine Äußerungen hatten in der Generation Y Empörung ausgelöst – viele behaupteten, Gurner sei nur erfolgreich, weil sein Großvater ihm 34.000 Dollar für seine erste Investition geliehen habe. Der Multimillionär schlug zurück und behauptete, es sei «falsch», dass er Hilfe beim Einstieg in den Immobilienmarkt hatte.

Im Juli lag die Arbeitslosenquote in Australien bei 3,7 Prozent. Letzten Monat wurde prognostiziert, dass die Quote aufgrund des schwächeren Konsums der Haushalte bis Mitte nächsten Jahres auf 4,5 Prozent steigen wird.

Deine Meinung zählt

6 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen