AustralienPolizist will Kollege Plot von «Top Gun» verraten – mit Pistole bedroht
Weil er seinem Kollegen drohte, die Handlung eines Actionfilms zu verraten, wurde ein australischer Polizist mit einer geladenen Pistole bedroht. Der Fall landete vor Gericht.

Ein seltsamer Fall von Einschüchterung und Bedrohung mit einer Dienstwaffe, der jetzt vor Gericht landete, hat sich in Australien abgespielt. Vor einem Gericht in Sydney gab Polizist Dominic Gaynor zu, im Mai 2022 auf einer Polizeistation im Stadtzentrum von Sydney eine Pistole auf seinen Kollegen Morgan Royston gerichtet und gedroht zu haben, ihn zu erschießen.
Ungewöhnlich ist der Grund für die Tat Gaynors. Der 30-Jährige hatte Dienst im Büro der Polizeistation, als sein Kollege Royston begann, über den Film «Top Gun: Maverick» zu sprechen, den er am Abend zuvor gesehen hatte. Dem Gericht wurde berichtet, dass Gaynor ihn bat, ihm nichts über die Handlung zu verraten, weil er ihn sonst ruinieren würde. Aber darauf entgegnete der jüngere Beamte, dass er genau das tun würde.
Waffe fünf Sekunden auf Kollegen gerichtet
Laut Gerichtsdokumenten wurde Gaynor daraufhin ungehalten und fluchte seinen Kollegen an: «Verdirb den Film nicht, F****.» Es folgte die Drohung, Royston zu erschießen. Gaynor lachte und nahm demnach seine Pistole der Marke Glock aus dem Holster. Er richtete die Waffe etwa fünf Sekunden lang auf den anderen Beamten, ohne dabei den Finger am Abzug zu haben.
Royston, der inzwischen die Polizei von New South Wales verlassen hat, sagte, der Vorfall habe sein Leben für immer verändert und dazu geführt, dass er das Vertrauen und die Bewunderung, die er einst für die Polizei des Bundesstaates hegte, verloren habe.
«Plötzlich starrte ich in einen Pistolenlauf»
«Meine Schicht [an jenem Tag] war zunächst unauffällig», sagte er bei der Anhörung zur Verurteilung von Gaynor am Donnerstag im Amtsgericht. «Ich hatte keine Ahnung, dass sich der Verlauf meines Lebens für immer ändern würde. Plötzlich starrte ich in den Lauf einer geladenen Polizeipistole.»
Der ehemalige Beamte sagte, er werde nie den «überwältigenden Schock und die Angst» vergessen, die er empfand, als eine Waffe auf seinen Kopf gerichtet wurde. Royston beschrieb die darauffolgenden Monate der Angst und Paranoia, in denen er in eine tiefe Depression fiel und regelmäßig Albträume davon hatte, erschossen zu werden. Er sagte, er sei hin- und hergerissen gewesen zwischen dem Wunsch, den Vorfall zu melden, und dem Wunsch, «die Polizeibrüderschaft nicht zu brechen, indem er einen anderen Kollegen anschwärzt.»
Anklage wegen Körperverletzung fallengelassen
Gaynor bekannte sich des Tragens einer Schusswaffe in einer Weise, die eine Person verletzten könnte, schuldig. Mehrere andere Anklagen gegen ihn wurden fallen gelassen, darunter eine Anklage wegen gemeiner Körperverletzung und zwei Anklagen wegen Stalking oder Einschüchterung.
Anwalt Chris Micali räumte ein, dass Gaynor seine Waffe missbraucht habe, sagte aber, er sei ansonsten ein «fantastisches» Mitglied der Polizei. «Dies ist ein reumütiger Mann, der einen schweren Fehler begangen hat, der ihn teuer zu stehen kommen wird», so der Jurist.
Am Donnerstag verurteilte das Gericht Dominic Gaynor zu 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Gaynor hielt seinen Kopf gesenkt und gab keinen Kommentar ab, als er das Gerichtsgebäude verließ, nachdem er sein Urteil erfahren hatte. Gemäß einem Polizeisprecher ist Gaynor weiterhin vom Dienst suspendiert.
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