Corona-KonzertBand steckt sich und ihr Publikum in Luftblasen
Liveshows liegen wegen der Covid-19-Pandemie auf Eis. Die US-Rockband The Flaming Lips hat nun ein neues Corona-taugliches Konzept getestet: mit Plastikkugeln.

Die Covid-19-Pandemie stellt die Musikbranche vor große Herausforderungen. Livekonzerte waren in den vergangenen Monaten fast ein Ding der Unmöglichkeit. Die Alt-Rock-Gruppe The Flaming Lips wurde deshalb besonders kreativ: Sie steckte sich selbst sowie ihr Publikum diese Woche einfach in riesige aufblasbare Plastikblasen.
«Ich glaube, wir stecken alle in einer Art Dilemma: Warten wir darauf, dass es wieder normal wird, oder fangen wir an, uns zu fragen: ‹Wie sieht die Zukunft aus? Wie sieht die Zukunft der Livemusik aus?›», so Leadsänger Wayne Coyne (59) vergangene Woche gegenüber «Brooklyn Vegan».
Rund 100 Gäste in je einer Bubble waren an der Liveshow im Criterion in Oklahoma City anwesend. Der Konzertsaal hat für gewöhnlich Platz für 4000 Besucherinnen und Besucher. Der Anlass am Montag diente zudem nicht nur als Konzert, sondern auch als Musikvideodreh.
Künftig sollen drei Personen in eine Bubble
Coyne nutzt die aufblasbaren Bubbles schon seit Jahren, um vom Publikum über die Menge getragen zu werden. Als Covid-19 ausbrach, kam die Band schließlich auf die Idee, die komplette Band und die Konzertgäste in die riesigen Plastikblasen zu stecken. Zuvor testeten sie das Konzept bereits im kleinen Rahmen für zwei TV-Konzerte. Nun gab die siebenköpfige Gruppe so erstmals ein größeres Livekonzert.
Laut Coyne reicht die Luft in einer Bubble für bis zu eine Stunde aus. Weiter meint er: «Wie man in der Blase performt, wissen wir bereits. Was wir noch herausfinden müssen, ist, wie wir die Menge ohne Kreuzkontamination rein- und rausbekommen.»
Der Musiker gab zudem an, dass die Venue ihnen einige Wochen Zeit gebe, um am Konzept zu arbeiten. So plant die Band auch, künftig bis zu drei Personen in eine Bubble zu lassen.
(L'essentiel/Stephanie Vinzens)