In Luxemburg: Barrierefreiheit könnte Wohnungen teurer machen

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In LuxemburgBarrierefreiheit könnte Wohnungen teurer machen

LUXEMBURG – Mit einem neuen Gesetz soll die Barrierefreiheit von Wohnungen gesichert werden. Doch Architekten sehen darin auch eine potenzielle weitere Verteuerung von Wohnraum.

Barrierefreiheit soll in Luxemburg zum Gesetz werden.

Barrierefreiheit soll in Luxemburg zum Gesetz werden.

DPA/Symbolbild/Arno Burgi

Wohnraum für alle zugänglich machen – darum geht es in einem neuen Gesetz, das sich gerade in seiner Schlussphase befindet, bevor es von den Abgeordneten verabschiedet werden soll. Dies bezieht sich jedoch nicht auf Bezahlbarkeit von Wohnungen, sondern auf die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen.

Diese Aufgabe betrifft vor allem die Architekten, die sich damit beschäftigen, wie man Wohnungen und öffentliche Gebäude am geeignetsten zugänglich macht für alle Parteien. In einer Stellungnahme zu dem vorliegenden Gesetzesentwurf schlägt der Ordre des architectes et des ingénieurs-conseils (OAI) jedoch vor, dass der Gesetzgeber noch mehrere Punkte verbessern könnte.

Bessere Zugänglichkeit für alle

Das OAI ist der Ansicht, dass «bei Gemeinschaftswohngebäuden – mit mindestens fünf Wohnungen – die, durch das neue Gesetz verursachten Kosten im Hinblick auf bezahlbaren Wohnraum neu berechnet werden müssten.» Die angestrebten Maßnahmen würden demnach den gesamten Wohnungsbestand verteuern, schon alleine wegen des Flächenverbrauchs in Eingängen und Gängen der Wohnungen.

Ein Kritikpunkt, den Yannik Breuer, Koordinator für Barrierefreiheit bei Info Handicap, beilegen möchte: «Diese Maßnahmen garantieren eine bessere Zugänglichkeit für alle, nicht nur für Menschen mit Behinderungen. Auch Eltern mit Kinderwagen, die beispielsweise in ein öffentliches Gebäude wie eine Stadtverwaltung müssen, können sich nun leichter Zugang verschaffen. Wenn das Wohnen von Anfang an mit mehr Barrierefreiheit für alle geplant wird, ist es ein langfristiger Mehrwert, der nicht nochmals angepasst werden muss», argumentiert er.

(Patrick Théry/L'essentiel)

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