High und aggressiv – Bauern kämpfen gegen opiumsüchtige Papageien

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High und aggressivBauern kämpfen gegen opiumsüchtige Papageien

Mohnbauern in Indien haben ein Problem mit drogenabhängigen Vögeln: Diese sind derart süchtig nach Opium, dass sie sich kaum vertreiben lassen.

Was ist grün und tut weh, wenn es vom Baum fällt? Die Antwort lautet: ein Billiardtisch. Im indischen Distrikt Neemuch aber ist dieser schlechte Witz nicht einmal so weit von der Realität entfernt: Papageien fallen hier nämlich gleich scharenweise von den Bäumen. Sie sind so high vom Opium, dass sie einschlafen und zu Boden stürzen.

Das Problem mit den süchtigen Papageien ist schon länger bekannt, doch jetzt scheint die Situation außer Kontrolle zu geraten, wie die «Huffington Post» berichtet. Denn die wild lebenden Tiere würden sich zunehmend an der Ernte von Mohnbauern vergreifen. Indien erlaubt zu medizinischen Zwecken und unter strengen Auflagen den Anbau von Schlafmohn, aus dem Opium gewonnen wird.

Bauern könnten Lizenz verlieren

«Die Vögel sind so abhängig, dass sie sich nicht einmal von lautem Trommeln oder Feuerwerk vertreiben lassen», sagt Nagin Rawat, stellvertretender Chef der Landwirtschaftsbehörde in Neemuch. Viele Vögel seien zudem an einer Überdosis eines Betäubungsmittels gestorben.

Lokalen Medien zufolge befürchten einige Bauern, durch die opiumsüchtigen Tiere ihre Lizenzen zu verlieren, weil sie die vorgeschriebenen Anbauquoten nicht mehr erreichen. Laut Mohnproduzent Sobharam Rathod liegt der Verlust bei der Ernte bei circa zehn Prozent.

«Wir kämpfen bereits seit einigen Jahren mit Antilopen, die in unsere Felder einbrechen. Jetzt kommen noch die vom Opium besessenen Papageien dazu. Sie sind kaum zu kontrollieren», beklagt sich ein anderer betroffener Bauer. «Einige haben Netze aus Nylon über die Felder gespannt, um die Tiere abzuhalten», erklärt Rawat von der Landwirtschaftsbehörde. Ob das wirke, müsse sich erst noch zeigen.

(L'essentiel/kle)

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