Tino Chrupalla: Staatsanwaltschaft sieht keine Anzeichen für Angriff

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Tino ChrupallaStaatsanwaltschaft sieht keine Anzeichen für Angriff

Am Rande einer Wahlkampfveranstaltung musste AFD-Chef Tino Chrupalla ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Zeuge spricht vom Fund einer Nadel.

Von der Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt wurde Tino Chrupalla direkt in die Klinik eingeliefert.

Von der Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt wurde Tino Chrupalla direkt in die Klinik eingeliefert.

News5/News5 /dpa

Nachdem der AFD-Vorsitzende Tino Chrupalla am Rande eines Wahlkampfauftritts ins Krankenhaus eingeliefert worden war, hat die Staatsanwaltschaft nun Ermittlungen wegen Verdachts auf Körperverletzung eingeleitet. Dies sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ingolstadt am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Chrupalla hatte am Mittwoch eine Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt abbrechen müssen und wurde nach kurzer ärztlicher Untersuchung zunächst ohne «offensichtliche Verletzung» ins Krankenhaus gebracht. Ein AfD-Parteisprecher sagte auf Anfrage: «Es gibt einen Stich.»

Er könne dies aber derzeit nicht weiter konkretisieren, sagte der AfD-Sprecher weiter. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte sich dazu nicht äußern, kündigte aber die Bekanntgabe weiterer Informationen zu dem Fall im Laufe des Vormittags an. Es werde gegen «Unbekannt» ermittelt. Dem Parteisprecher zufolge wird Chrupalla «intensivmedizinisch behandelt» und «hat heute alle Termine abgesagt». Am Freitag werde sich entscheiden, wie lange er noch behandelt werden muss.

Die AFD geht von einem tätlichen Übergriff aus

Chrupalla musste am Mittwochnachmittag vor seiner geplanten Wahlkampfrede hinter der Bühne medizinisch versorgt werden. Anschließend wurde er ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei hatte am Mittwoch zunächst erklärt, eine «offensichtliche Verletzung» sei zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar gewesen. Der bayerische AfD-Landesvorsitzende Stephan Protschka sprach im Onlinedienst X, früher Twitter, derweil von einem «tätlichen Übergriff» auf Chrupalla. «Wir bleiben bei einem tätlichen Übergriff», bestätigte der AfD-Sprecher am Donnerstag.

Der rechtspopulistische österreichische Politiker und Publizist Gerald Grosz gab gegenüber der Welt an, dass sich bei der Ankunft Chrupallas eine Menschenmenge um diesen scharte und der AFD-Politiker dann plötzlich sichtlich geschwächt von seinen Personenschützern aus dem Gemenge eskortiert wurde. Zudem soll in der Nähe von Chrupallas Wagen eine kleine, «circa eineinhalb bis zwei Zentimeter» große Nadel gefunden worden sein. Grosz habe gehört, dass der Parteivorsitzende der AFD wohl eine allergische Reaktion erlitten habe, jedoch sei nicht bestätigt, dass diese von außen zugeführt worden war.

Ermittler bestätigen nur teilweise die Partei-Aussagen

Ermittler bestätigen diese Darstellung teilweise. So fertigten mehrere Menschen bei der Veranstaltung Selfies mit Chrupalla, wobei es «zu einem leichten Körperkontakt kam». In zeitlichem Abstand hierzu, auf dem Weg zur Bühne, verspürte der AfD-Chef demnach Schmerzen im Oberarm. Aufgrund «weiterer gesundheitlicher Beschwerden» wurde er schließlich in die Klinik gebracht.

Den Angaben zufolge konnte am Oberarm eine oberflächliche Rötung beziehungsweise Schwellung festgestellt werden. Die weiteren Untersuchungen verliefen laut Staatsanwaltschaft jedoch «unauffällig». Diese beruft sich in ihrer Darstellung des Sachverhalts auf Zeugenaussagen von Chrupalla, seinen Personenschützern, einer Frau, die als Ordnerin tätig war, sowie weiteren Teilnehmenden der Veranstaltung.

Zu den neuesten Angaben schweigt die AFD

Die Staatsanwaltschaft kündigte weitere Ermittlungen an. So seien verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben worden – unter anderem zu Blutproben und der Kleidung, die Chrupalla bei dem Vorfall trug. Die Ergebnisse seien noch ausstehend. Auch von Teilnehmenden der Veranstaltung auf einer eingerichteten Upload-Plattform eingestellte Bilder sollten noch ausgewertet werden.

Seines Wissens sei Chrupalla noch im Krankenhaus, sagte ein AfD-Sprecher am Donnerstagnachmittag auf Anfrage. Die neuen Informationen der Staatsanwaltschaft wollte er nicht kommentieren. Er verwies stattdessen auf eine Pressemitteilung, die die Partei im Laufe des Nachmittags veröffentlichen wolle.

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(afp/pl)

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