Digital Skills Bridge – Bessere Ausbildung soll Arbeitslosigkeit vorbeugen

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Digital Skills BridgeBessere Ausbildung soll Arbeitslosigkeit vorbeugen

LUXEMBURG - 16 Unternehmen, fünf davon Handwerksbetriebe, beteiligen sich am Projekt Digital Skills Bridge. Damit sollen Arbeitnehmer auf den digitalen Wandel vorbereitet werden.

Die teilnehmenden Unternehmer zusammen mit Arbeitsminister Nicolas Schmidt (4.v.l) und Wirtschaftsministerin Francine Closener (5.v.l).

Die teilnehmenden Unternehmer zusammen mit Arbeitsminister Nicolas Schmidt (4.v.l) und Wirtschaftsministerin Francine Closener (5.v.l).

Das Pilotprojekt «Luxembourg Digital Skills Bridge» zielt darauf ab, Arbeitnehmer auf die neuen Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dazu werden maßgeschneiderte Ausbildungen angeboten und ein großer Teil der Kosten vonseiten des Staates übernommen. Jetzt haben sich 16 Unternehmen gefunden, fünf davon aus der Handwerksbranche, die ihre Mitarbeiter im Zuge des Projekts weiterbilden lassen wollen.

Die fünf Handwerksbetriebe stellen insgesamt 550 Mitarbeiter: Haar- und Schönheitssalons, ein Möbelhersteller, ein Drucker, ein Sanitärinstallateur und ein Spezialist für Metallkonstruktionen. «Man kann sich der digitalen Revolution nicht entziehen, auch nicht im Friseurhandwerk», sagt Laura Ferber, Chefin einer eigenen Friseur- und Kosmetikkette.

Es geht um Professionalisierung und Anpassung

«Im Jahr 2017 wurden unsere 165 Mitarbeiter insgesamt 4153 Stunden lang geschult. Es ist notwendig, wir sind nicht nur Friseure, wir machen viele verschiedene Dinge», so Ferber. Im Rahmen von Digital Skills Bridge habe ihr Unternehmen drei Projektbereiche belegt.

Professionalisierung und Anpassung der Teams sind die Stichworte für die fünf teilnehmenden Handwerksbetriebe. So sagt Michel Reckinger vom Sanitär- und Heizungsinstallateur Reckinger, dass «die Profile der Monteure und Werkstätten des Unternehmens nur teilweise den aktuellen technologischen Anforderungen entsprechen». Das Unternehmen müsse «über viel breitere Kompetenzen für neue Technologien verfügen, vor allem im Bereich Heizung», so Reckinger.

Millionenbudget für das erste Jahr

Die digitale Revolution stellt alle Unternehmen vor die gleichen Herausforderungen, seien es nun Druckerein oder Möbelhersteller. Aus diesem Grund haben die fünf Handwerksbetriebe das Angebot um das Pilotprojekt dankend angenommen. Laut Arbeitsminister Nicolas Schmit (LSAP) «kann der Wandel in bestimmten Bereichen extrem schnell und radikal sein». Auch Wirtschaftsministerin Francine Closener (LSAP) betont, Unternehmer müssten dahingehend aktiv sein, doch auch die Politik könne «den Überganz zur Digitalisierung unterstützen, indem wir kontinuierlich weiterbilden anstatt den Arbeitnehmern Stütze zu zahlen, die nicht die Möglichkeit bekommen haben, sich dahingehend zu entwickeln».

Die Pilotphase des Projekts soll etwa ein Jahr dauern und über ein Budget von rund zwölf Millionen Euro verfügen. Neben den fünf Handwerksbetrieben sind elf weitere Unternehmen beteiligt. «Es gibt vier Banken, zwei Versicherungsgesellschaften und drei große Industrieunternehmen. Wir konnten alle Bereiche der Wirtschaft erreichen», erklärt Nico Binsfeld von der Adem, Koordinator der Digital Skills Bridge. «Wir werden mit lokalen Akteuren, Fachkammern und Kompetenzzentren zusammenarbeiten, aber auch mit großen internationalen Unternehmen. Es gibt oft Maschinen zu kaufen, zum Beispiel Schweißroboter, und dann machen die Lieferanten die Schulung».

(JW/L'essentiel)

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