Biarritz: Spitzenkoch schaut zu während Küchenhilfe gefesselt und gedemütigt wird

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BiarritzSpitzenkoch schaut zu während Küchenhilfe gefesselt und gedemütigt wird

Eine Küchenhilfe wurde nackt gefesselt und stundenlang gedemütigt. Der französische Spitzenkoch Aurélien Largeau ist seinen Job nun los.

Jonas Bucher
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Jonas Bucher
Spitzenkoch Aurélien Largeau verlässt das Hôtel du Palais in Biarritz.
Eine Küchenhilfe wurde bei einem Initiationsritual stundenlang nackt an einen Stuhl gefesselt, mit einem Apfel im Mund und einer Karotte im Anus, während alle Köche zusahen, darunter auch Largeau selber.
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Spitzenkoch Aurélien Largeau verlässt das Hôtel du Palais in Biarritz.

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Der 31-jährige Aurélien Largeau, der mit einem begehrten Michelin-Stern ausgezeichnet ist, leitete das Restaurant des renommierten Hôtel du Palais im französischen Biarritz. Letzte Woche schmiss er den Bettel hin. Offenbar nicht freiwillig.

Eine Sprecherin der Hotelkette Hyatt erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die Geschäftsleitung über einen «beunruhigenden Vorfall» informiert worden sei, von dem Aufnahmen im Internet geteilt worden seien. Die regionale Tageszeitung Sud Ouest berichtet, dass die Aufnahmen ein sogenanntes Initiationsritual in der Hotelküche zeigen.

Küchenhilfe nackt an Stuhl gefesselt

Eine Küchenhilfe wurde demnach stundenlang nackt an einen Stuhl gefesselt, mit einem Apfel im Mund und einer Karotte im Anus, während alle Köche – die sogenannte Küchenbrigade – zusahen, darunter auch Largeau selber. Das Filmmaterial sei inzwischen aus dem Internet entfernt worden. Der «demütigende» Vorfall fand «unter der Autorität und in Anwesenheit des Küchenchefs Aurélien Largeau» statt, so Sud Ouest weiter.

Eine Hyatt-Sprecherin sagt dazu: «Dieser Vorfall spiegelt nicht die Werte wider, die wir verteidigen. Wir haben eine Untersuchung durchgeführt und die entsprechenden Entscheidungen getroffen», sagte sie. «Die Sicherheit, die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kollegen, Kunden und Partner haben für uns absolute Priorität», so die Sprecherin weiter.

Schikanierende Initiationsrituale sind gesetzlich verboten

Das Hôtel du Palais ist ein 5-Sterne-Hotel an der Strandpromenade von Biarritz mit einem Durchschnittspreis von über 400 Euro pro Nacht. Schikanierende Initiationsrituale sind in Frankreich gesetzlich verboten, aber Berichten zufolge werden sie in französischen Restaurants immer noch praktiziert. Sie würden oft als Test dafür verteidigt, ob Nachwuchskräfte dem Druck des Jobs gewachsen seien.

In den letzten Jahren hat eine Reihe von Kochprofis Kampagnen gegen Gewalt in Küchen gestartet, darunter eine mit dem Titel «Hände weg von meiner Küchenhand» und eine andere mit dem Titel «Respect your Kitchen».

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