Märkte spielen verrückt – Börsen stürzen dramatisch ab

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Märkte spielen verrücktBörsen stürzen dramatisch ab

Die Angst vor einem Schwarzen Freitag wächst: Die Börsen sacken weltweit ab. Nach den asiatischen Märkten eröffnen auch die europäischen mit starken Verlusten.

Auch die Börsen in Südkorea und Australien verzeichnen Verluste.

Auch die Börsen in Südkorea und Australien verzeichnen Verluste.

DPA

Die Talfahrt der Weltbörsen hat sich am Freitag in Asien ungebremst fortgesetzt. Nach dem Ausverkauf an den Aktienmärkten in Europa und den USA am Donnerstag brachen die Kurse in Fernost auf breiter Front ein. Der Hang Seng-Index in Hongkong sackte am Freitag zum Börsenschluss um 4,29 Prozent auf 20 946 Punkte. Die beiden Börsen in Shanghai und Shenzhen kamen glimpflicher davon. Der Composite Index in Shanghai verlor 2,15 Prozent und schloss bei 2 626 Punkten, während der Leitindex in Shenzhen um 1,95 Prozent auf 11 701 Punkte fiel.

Und auch die europäischen Börsen machen am Freitag gleich mit dem Sturzflug weiter. Die Börse in Mailand sackt bei der Eröffnung um 3,5 Prozent ab, in Frankfurt verliert der DAX knapp 4 Prozent, in Paris beträgt der Verlust 3,2 Prozent, in London 2,5 Prozent und in Madrid 2,4 Prozent.

Händler verwiesen auf die Sorgen um die Weltwirtschaft und die europäische Schuldenkrise. Anleger stiessen Aktien ab und retteten sich in die vermeintliche Sicherheit von Währungen und Staatsanleihen.

«Das ist wie ein Kniereflex»

Einige Börsen brachen mehr als fünf Prozent ein. «Das ist wie ein Kniereflex: Wir verlieren, weil alle Angst haben, dass Italien seine Schulden nicht mehr bezahlen kann», sagte Michael Heffernan von der australischen Austock Gruppe. Am Markt wurde auch mit Verlusten der wichtigen europäischen Börsen gerechnet.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 3,7 Prozent im Minus bei 9299 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index büsste bis zum Handelsschluss 3,1 Prozent auf 800 Punkte ein. Die Aktienmärkte in Südkorea, Taiwan, Singapur und Shanghai verloren ebenfalls deutlich.

Euro erneut unter Druck

Am Donnerstag waren die Kurse an der Wall Street abgerutscht. Der Dow Jones fiel mehr als vier, der Nasdaq-Index sogar mehr als fünf Prozent. Auch die Börsen in Lateinamerika und Europa gaben kräftig nach.

Neben den Sorgen vor einer Ausweitung der Schuldenkrise in Europa befürchten die Anleger, dass die US-Wirtschaft in die Rezession zurückfallen könnte und damit auch die Weltwirtschaft mitreisst.

Die Furcht vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise brachte auch den Euro erneut unter Druck. Zur US-Währung gab der Euro auf ein Drei- Wochen-Tief von 1.4059 Dollar nach, machte aber ebenfalls etwas Boden gut und tendierte bei 1.4084 Dollar.

(L'essentiel online/sda/dapd)

Merkel, Sarkozy und Zapatero telefonieren

Aufgrund der weltweilen Börsen-Talfahrt haben sich der französische Präsident Nicolas Sarkozy, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der spanische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero zu einer gemeinsamen Telefonkonferenz am Freitag verabredet.

Sarkozy hatte am Mittwoch und Donnerstag mit dem Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, die Situation an den Börsen erörtert. Diese hatten zuletzt weltweit Verluste verzeichnet. Zudem waren Italien und Spanien unter den Druck der Märkte geraten.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte vorgeschlagen, den inzwischen 440 Milliarden Euro schweren Krisenfonds EFSF weiter aufzustocken. Die Idee fand in Berlin keine Gegenliebe.(dpa)

US-Aktienmarkt eröffnet im Plus

Inmitten der weltweiten Börsen-Talfahrt ist der US-Aktienmarkt am Freitag mit einem minimalen Plus in den Handel gestartet. Der Dow Jones Industrial legte zum Auftakt 0,3 Punkte auf 11383,98 Zähler zu. An der Technologiebörse Nasdaq Nasdaqneue Suche mit diesem Objektverfeinern nach diesem ObjektVerfügbare Bedeutungen: Nasdaq startete der Composite-Index mit einem Plus von 23,91 Punkten auf 2580,30 Zähler. Zuvor hatten Zahlen des US-Arbeitsministeriums, die besser als erwartet ausfielen, für einen kleinen Lichtblick gesorgt.(dpa)

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