Boykott: Was wäre, wenn es keine US-Produkte mehr gäbe?

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Boykott-AufrufeSo würden die Läden ohne US-amerikanische Produkte aussehen

Aktivisten rufen zum Boykott US-amerikanischer Produkte auf. Doch welche Produkte müssten weg? Und welche europäischen Alternativen gibt es?

Jan Janssen
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Jan Janssen
Kommt es zu einem weitverbreiteten Boykott US-amerikanischer Produkte, würde vieles aus den Regalen verschwinden.
Smartphones etwa von Apple würden wohl vielen fehlen.
Aber auch für Dienstleistungen wie die von Airbnb bräuchte es Ersatz.
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Kommt es zu einem weitverbreiteten Boykott US-amerikanischer Produkte, würde vieles aus den Regalen verschwinden.

IMAGO/BREUEL-BILD (Symbolbild)

In der Reaktion auf Donald Trumps Zölle und Drohungen gegenüber Europa rufen Aktivisten und Aktivistinnen zu einem Boykott US-amerikanischer Produkte auf.

US-Konzerne sind in Europas Einkaufsregalen allgegenwärtig. Die Übersicht zeigt die bekanntesten Produkte, die ein Boykott oder Lieferstopp beträfe – und welche europäischen Alternativen verblieben. Die Liste ist nicht abschließend.

Lebensmittel

US-amerikanische Produkte: Beliebte Produkte, wie etwa diejenigen von Kellogg's, Heinz oder Pringles sind amerikanisch. Das gilt auch für die «schweizerische» Toblerone, die mittlerweile durch Mondelēz in US-Hand ist. Getränke von Coca-Cola und Pepsi kommen ebenfalls aus Übersee. Beim Fast-Food müsste auf Größen wie McDonald's und Starbucks verzichtet werden.

Für viele ist Toblerone ein Schweizer Produkt. Die Marke befindet sich allerdings seit einiger Zeit in der Hand des US-Konzerns Mondelēz.

Für viele ist Toblerone ein Schweizer Produkt. Die Marke befindet sich allerdings seit einiger Zeit in der Hand des US-Konzerns Mondelēz.

IMAGO/Ulrich Wagner

Europäische Alternativen: Besonders im frischen Angebot würde sich wohl wenig ändern. Auch Produkte von Tyrells, Haribo oder Barilla würden durch ihre europäischen Hersteller im Regal verbleiben. Getränke von etwa Red Bull oder Jolly's sind in europäischer Hand.

Haushalts- und Hygieneprodukte

US-amerikanische Produkte: Wer zum Putzen und Waschen auf Produkte von Tide, Kleenex oder Dawn setzt, müsste wechseln. Aus dem Badezimmer würden unter anderem Gilette- und Pantene-Produkte verschwinden.

Europäische Alternativen: Persil, Cif und Tempo könnten die US-amerikanischen Putz- und Waschprodukte ersetzen. Bei den Körperhygieneprodukten sind mit Schwarzkopf, Nivea, Elmex und Wilkinson Sword bereits einige europäische Vertreter gut etabliert.

Die Rasierer von Gilette müssten weg. Nivea-Produkte hingegen könnten bleiben.

Die Rasierer von Gilette müssten weg. Nivea-Produkte hingegen könnten bleiben.

imago images/Bihlmayerfotografie (Symbolbild)

Handys und Computer

US-amerikanische Produkte: Wohl viele würde der Abgang von Apple treffen. Mit iPhones und Macs beherrscht die Marke einen großen Teil des Marktes. Doch auch etwa HP und Dell Computer würden verschwinden.

Europäische Alternativen: Smartphones und Computermarken aus Europa sind bisweilen noch etwas unbekannter. Das Fairphone aus den Niederlanden oder die Geräte von Nothing und Tuxedo Computers könnten als Alternative dienen.

Streaming, Messenger und Software

US-Produkte: Die großen Streamingdienste Netflix, Disney+ oder Primevideo sind allesamt in amerikanischer Hand. Auch Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Whatsapp und Software wie Microsoft 365 fallen weg.

Die meisten großen Social-Media-Plattformen kommen von US-Konzernen. Doch es gibt auch europäische Alternativen.

Die meisten großen Social-Media-Plattformen kommen von US-Konzernen. Doch es gibt auch europäische Alternativen.

Alicia Windzio/dpa (Symbolbild)

Europäische Alternativen: Für Streaming gäbe es aus Europa etwa Mubi oder Viaplay. Im Social-Media-Bereich kämen Mastodon oder Threema infrage, während für Software Libreoffice aus Deutschland eine Option wäre.

Heimelektronik

US-amerikanische Produkte: Haushaltsgeräte etwa von Kitchenaid, Hoover oder Duracell würden wegfallen. Auch auf Musiksysteme von Sonos, Bose oder JBL müsste verzichtet werden.

Europäische Alternativen: Geräte von Bosch, Electrolux und Miele würden bleiben. Bei den Lautsprechern könnte auf Produkte von Bang&Olufsen oder Philips ausgewichen werden.

Batterien von Duracell könnten mit solchen von Varta ersetzt werden.

Batterien von Duracell könnten mit solchen von Varta ersetzt werden.

IMAGO/Bihlmayerfotografie (Symbolbild)

Diverses

US-amerikanische Produkte: Auch amerikanische Autos wie etwa Ford und Tesla, Kleidung von Marken wie Levi's und Nike oder Dienstleistungen von Airbnb würden verschwinden.

Europäische Alternativen: Stattdessen könnte auf viele europäische Automarken wie VW oder Renault, Kleidermarken wie Adidas und H&M oder Dienstleistungen von HomeToGo zurückgegriffen werden.

Widerstand wächst

Boykottwillige lassen sich in Europa immer mehr finden. Dies lässt sich unter anderem an der rund 60-köpfigen Gruppierung «Go European» beobachten, entstanden aus dem «Wunsch der europäischen Verbraucher, lokale Unternehmen und Werte zu unterstützen».

Deren Subreddit hat seit dem gut einem Monat laut eigenen Angaben mehr als 150.000 Mitglieder erhalten. Die Gruppierung hat zudem eine eigene Seite entwickelt, auf der sich europäische Alternativen zu US-amerikanischen Produkten finden lassen.

Welche US-amerikanischen Produkte würdest Du am meisten vermissen?

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