In LuxemburgBürohengste lassen im Boxring die Sau raus
REMICH – Auf einem Moselschiff ging am Freitag ein Charity-Event der etwas anderen Art über die Bühne. Kaum trainierte «Normalos» ließen die Fäuste für den guten Zweck fliegen.

Auf der Mosel bei Remich würde es am Freitagabend schmerzhaft. Und durch das Schiff «River Diva» wehte ein Hauch von Las Vegas: Bunte Lichter, kühle Drinks, dazu Boxkämpfe inklusive Nummern-Girls und ein johlendes Publikum.
Beim "Knockout Event" standen sich insgesamt 16 Boxerinnen und Boxer in acht Fights gegenüber. Das Besondere: Die Hälfte der Kämpfer brachte kaum Kampferfahrung mit. Im «echten» Leben sind sie Businessleute: Banker, Versicherungsangestellte, Gastronomen, die nur einige Wochen lang lernten, wie man die Deckung richtig hochhält und wirkungsvoll austeilt. Sie stellten sich einem Amateur-Boxer aus dem französischen Benzi-Stall.
Ein K.o. bleibt aus
Während es im ersten Kampf bei den Damen noch etwas lockerer zuging, ließen es die Herren der Schöpfung direkt ordentlich krachen. Jérémy Nade, ein Mitarbeiter der Firma IDM Lux, landete einige Treffer und verkaufte sich insgesamt sehr gut. «Ich habe mich drei Monate vorbereitet. Obwohl der Kampf nur sechs Minuten ging, bin ich richtig kaputt», sagte er zufrieden nach den drei Runden.
Im vierten Kampf musste Jean-Michelle Cavalli, ein Journalist aus Frankreich, viel einstecken. Er schaffte es jedoch, wie die Kämpfer, die noch folgten, nicht auf die Bretter zu gehen.
Die Veranstaltung bot den Zuschauern nicht nur reichlich Spaß und Action, sondern war zugleich auch eine Weltpremiere. Denn nie zuvor fand ein solches Event auf einem Schiff statt. Boxpromoter Kader Benzinia, der das ganze organisiert hat hofft, dass er in der kommenden Woche mehr als 2000 Euro auf das Konto der Hilfsaktion «Télévie» überweisen kann – ihre Blessuren holten sich die Kämpfer nämlich für den guten Zweck.
(Sebastian Weisbrodt/L'essentiel)