Behörde hat entschieden: Cattenom 1 darf ohne Reparatur nicht hochgefahren werden

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Behörde hat entschiedenCattenom 1 darf ohne Reparatur nicht hochgefahren werden

CATTENOM – Die französische Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) hat dem Hochfahren des Reaktorblocks 1 des AKW Cattenom eine Abfuhr erteilt. Erst müsse man die von Korrosion betroffenen Schweißnähte reparieren.

Die Reaktorblöcke 1 und 3 sollen noch einige Monate lang abgeschaltet bleiben.

Die Reaktorblöcke 1 und 3 sollen noch einige Monate lang abgeschaltet bleiben.

afp

Derzeit ist im Atomkraftwerk Cattenom nur der Reaktorblock 2 in Betrieb. Der Energieversorger EDF (Électricité de France) hatte geplant, die Reaktoren 1 und 4 in den nächsten Tagen wieder hochfahren. Während der Block 4 am 21. November wieder ans Netz gehen soll, hat die Atomaufsichtsbehörde aufgrund einer aktuellen Einschätzung des Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN) einem Hochfahren des Reaktorblocks 1 eine Absage erteilt. Diese ist der Ansicht, dass Reaktorblock 1 noch nicht in einem risikofreien Zustand sei, um eine Inbetriebnahme des Blocks zu rechtfertigen. Die Luxemburger Regierung hatte sich zuvor besorgt zu den EDF-Plänen geäußert.

Die defekten Schweißnähte müssen nun also «vor dem Wiederhochfahren des Reaktors repariert werden», so die ASN in einer am späten Donnerstagnachmittag veröffentlichten Erklärung. Zwei der Schweißnähte, die am stärksten von Korrosion betroffen seien, «weisen signifikante Durchmesser auf, mit einer maximalen Tiefe von 4,7 und 6,1 Millimeter». Die anderen Schweißnähte «können für einen begrenzten Zeitraum in ihrem Zustand bleiben». EDF hat sich verpflichtet, alle defekten Abschnitte bei dem für 2023 geplanten Hochfahrens des Reaktors zu ersetzen.

Greenpeace Luxemburg hatte die Pläne, Cattenom 1 vor der Reparatur wieder hochzufahren, als «unverantwortlich und skandalös» bezeichnet. Die Entscheidung vom gestrigen Donnerstag freut vor allem Roger Spautz, Atomexperte von Greenpeace Luxemburg und Mitglied der lokalen Informationskommission des Kernkraftwerks (CLI): «Endlich hat die Sicherheit Vorrang vor Kernergie, die ASN ist standhaft geblieben».

Der Reaktorblock 1 soll planmäßig nun erst am 26. Februar 2023 wieder ans Netz gehen. Dies gilt auch für den Block 3, der am meisten von der Spannungsrisskorrosion in den Leitungen des Notkühlsystems betroffen ist.

(mc )

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