Begnadigt – Chodorkowski nach zehn Jahren Haft in Freiheit

Der Kremlgegner Michail Chodorkowski ist nach zehn Jahren Haft wieder in Freiheit. Er habe nach der Begnadigung durch Kremlchef Wladimir Putin um 12.20 Uhr Ortszeit (9.20 Uhr Luxemburger Zeit) das Straflager verlassen, meldete die Agentur Interfax am Freitag.

Zuvor hatte Kremlchef Wladimir Putin die Begnadigungsurkunde für seinen seit zehn Jahren inhaftierten Gegner Michail Chodorkowski unterschrieben. Das teilte die Präsidialverwaltung am Freitag in Moskau mit. Auf Grundlage der Prinzipien der Humanität befreie er den 50-Jährigen von seiner weiteren Haftstrafe, hieß es in dem veröffentlichten Ukas. Die Entscheidung trat sofort in Kraft.

Der Gefangene hielt sich zuletzt im Lager in Segescha im Norden Russlands an der finnischen Grenze auf, meldete die Agentur Interfax am Freitag unter Berufung auf Strafvollzugsbehörden.

Putin hatte am Vortag überraschend von einem Gnadengesuch Chodorkowskis gesprochen. Die Zeitung «Kommersant» berichtete, dass Geheimdienstmitarbeiter sich mit Chodorkowski im Straflager getroffen hätten, um den Gnadenakt auf den Weg zu bringen.

Chodorkowski hatte ein Begnadigungsgesuch stets abgelehnt, weil damit nach Kremlangaben ein Schuldeingeständnis verbunden ist. Putin begründete seine Entscheidung mit einer Erkrankung von Marina Chodorkowskaja, der Mutter des Kremlgegners.

(L'essentiel Online)