Eurovision Song Contest – «Dänemark und Finnland sind heiße Favoriten»

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Eurovision Song Contest«Dänemark und Finnland sind heiße Favoriten»

LUXEMBURG – Mit neuen Regeln und 25 Kandidaten geht’s am Samstag ins ESC-Finale. «L’essentiel Online» nimmt Favoriten und 0-Punkte-Anwärter unter die Lupe.

Alle Finalteilnehmer stehen fest. Nun wird spekuliert, welcher der 25 Kandidaten beim Finale des Eurovision Song Contest am Samstagabend in Düsseldorf Chancen hat, die erwarteten 120 Millionen Zuschauer zu überzeugen.

«Heiße Favoriten sind für mich Dänemark und Finnland», meint Luc Melsen. Der ehemalige Musikredakteur von Eldoradio und Mitarbeiter von «L’essentiel» kennt sich aus mit dem europäischen Gesangswettbewerb. Und das nicht nur, weil seine Kusine Monique Melsen 1971 mit dem Schlager «Pomme,Pomme, Pomme» Luxemburg beim Eurovision Song Contest vertrat.
Die skandinavischen Beiträge zeichne ihr überzeugender Popcharakter aus, meint Melsen: «Die dänische Band My friend in London geht mit ihrem Song direkt ins Ohr, so muss ein Grand-Prix-Song sein. Der junge Finne mit seiner Gitarre erinnert sehr an Singer-Songwriter wie Milow. Das kommt gut an.»

Geheimtipps sind für den «L’essentiel»-Kritiker das aserbaidschanische Duo Ell/Nikki, die beiden irischen Pop-Clowns Jedward sowie die sympathische Schweizer Sängerin Anna Rosselini. «Beim ESC muss es immer eine Überraschung geben», weiß Luc Melsen.

Weniger überraschend wäre ein Sieg des französischen Tenors Amaury Vassili, der mit einem korsischen Lied antritt und auf Wettseiten im Internet als Favorit gehandelt wird. Auch die deutsche Titelverteidigerin Lena Meyer-Landruth dürfte gute Chancen haben. Doch beide Beiträge überzeugen Luc Melsen nicht: «Es sind musikalisch gute Lieder, professionell gemacht. Aber sie sind nicht geeignet, um eine Abstimmung unter Fernsehzuschauern zu gewinnen.»

Überhaupt keine Chance räumt Luc Melsen Slowenien, Georgien, Moldawien und Estland ein. «Dass die Esten überhaupt ins Finale gekommen sind und die belgische A-Capella-Gruppe Witloof Bay nicht, ist für mich nicht nachvollziehbar.»

In dieser Reihenfolge treten die Künstler im Finale auf. «L’essentiel Online» bewertet sie folgendermaßen mit Sternen:

1. Finnland *****
2. Bosnien-Herzegovina ***
3. Dänemark *****
4. Litauen **
5. Ungarn ***
6. Irland ****
7. Schweden **
8. Estland *
9. Griechenland *
10. Russland ***
11. Frankreich ****
12. Italien **
13. Schweiz ****
14. Großbritannien ***
15. Moldawien *
16. Deutschland ***
17. Rumänien ***
18. Österreich **
19. Aserbaidschan ****
20. Slowenien *
21. Island ***
22. Spanien **
23. Ukraine ***
24. Serbien **
25. Georgien *

Diesen Songs räumt der «L'essentiel»-Experte Gewinnchancen ein:

sb/MC/L'essentiel Online

Neue Regeln sorgen für mehr Spannung

Neue Abstimmungsregeln sollen beim Finale am Samstag für mehr Spannung sorgen. Neben den Votings der Zuschauer stimmt auch eine Jury in jedem Land ab. Neu ist allerdings, dass die Länderjurys geben ihre Ranglisten bereits am Vortag bekannt und daraus wird eine Reihenfolge der abstimmenden Länder berechnet, die möglichst wenig im Voraus verrät.

Das soll verhindern, dass sich - wie in den vorherigen Jahren oft - ein Sieg schon lange vor dem Abstimmungsende abzeichnet. Die Länder geben demnach ihre Televotings ungefähr in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Mehrheitsfähigkeit ab. Die ersten bekannt gegebenen Publikums-Wertungen spiegeln dann voraussichtlich am wenigsten das von den Jurys vorausgesagte Endergebnis wider.

Sollte beispielsweise das erste Land, das das Ergebnis seines Televotings bekannt gibt, die Deutsche Lena mit der Höchstzahl von 12 Punkten benoten, dürfte sie höchstwahrscheinlich nicht gewinnen. Der Berechnung liege ein «ziemlich komplizierter Algorithmus zugrunde», sagte der verantwortliche Supervisor Jon Ola Sand im Interview mit «eurovision.tv».

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