USA: David empfiehlt Entwurmungsmittel gegen Corona und stirbt daran

«Eines seiner größten Attribute war, dass er immer bereit war, den Menschen zu helfen», schrieb die Familie von David Lemoi in seinem Nachruf. Der «Big Dan» genannte 50-jährige Maschinenführer, der früher Football spielte, sich als Ringer hervortat und in Beizen gerne mal Country-Songs zum Besten gab, verstarb am 3. März «unerwartet». Die Obduktion zeigte, dass sein Herz doppelt so gross war wie normal, wie im von ihm moderierten Telegram-Kanal geschrieben wurde. Dies berichtet das US-Magazin «Vice.com».

Dieser Account namens «Dirt Road Discussions» ist in den USA unter Corona-Skeptikern beliebt, Lemoi hatte darauf 137.000 Follower. Er nutzte den Kanal, um seine Ansichten über den Nutzen von Ivermectin zu verbreiten, einem Entwurmungsmittel für Pferde, das unter Impfgegnern als beliebtes Präparat zur Bekämpfung und Prävention bei Covid-19 gilt. Studien ergaben jedoch keinerlei Nutzen für Covid-19-Erkrankte.

Trump-Fan und Selenskyj-Hasser Lemoi hatte das Mittel seit 2012 täglich eingenommen, als er an Lymeborreliose erkrankt war, einer Infektionskrankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Fünf Monate nach der Erkrankung setzte er alle anderen Medikamente ab, weil er überzeugt war, dass das Präparat seinen angegriffenen Herzmuskel regeneriert hatte. Fortan predigte er die Vorzüge des Medikaments, das auch der damalige Präsident Donald Trump auf seinem Telegram-Kanal empfahl. Und immer mehr Impfgegner folgten ihm.

Nun starb Lemoi vermutlich an den Nebenwirkungen des «Wundermittels», vor dessen Einnahme die US-Behörden warnen. Zwar wagten es einige Telegram-User, auf «Dirt Road Discussions» einen Zusammenhang von Lemois Tod herzustellen und beschrieben ihre selbst empfundenen Nebenwirkungen von Ivermectin. «Ich nehme es nun seit vier Monaten und die Hölle brach los», schreibt ein User. «Ich habe Ischias-Schmerzen unterhalb der Hüfte, Schienbeinschmerzen, unruhige Beine und schmerzende Waden. Auch in den Knochen tut es weh.» Andere berichten von Schwindel, Kopfschmerzen und anderen Leiden.

Doch andere zweifeln solche Testimonials an und bezeichnen entsprechende Berichte als Fake News – und sie fahren fort, das Entwurmungsmittel gegen allerlei Krankheiten wie sogar Krebs, Autismus oder Depressionen zu schlucken.