Coronavirus In Luxemburg«Der Ausbruch kommt näher, aber wir sind bereit»
LUXEMBURG – Das Gesundheitsamt hat am Montagnachmittag über das Risiko der Verbreitung des Coronavirus im Großherzogtum aufgeklärt.

Dr Jean-Claude Schmit, Direktor des Luxemburger Gesundheitsamtes, stellte sich den Fragen der Presse.
Nachdem sich die Fälle von Coronavirus-Infektionen in Italien häufen, rief das luxemburgische Gesundheitsamt bei einer Pressekonferenz am Montag nach den Schulferien die Bevölkerung auf, «nicht in Panik zu geraten». «Es gibt keine Epidemie im Großherzogtum, auch wenn sie nicht weit entfernt ist», sagte Dr. Jean-Claude Schmit, Direktor des Gesundheitsamtes. Das hindert die Behörden nicht daran, sich auf einen möglichen Fall einer Infektion mit dem Coronavirus in Luxemburg vorzubereiten: «Es ist nicht ausgeschlossen, es besteht sicherlich ein Risiko, aber es bleibt moderat. Und wenn das geschehen sollte, werden wir das Notwendige tun. Wir sind bereit.»
Seit Beginn der weltweiten Verbreitung des Coronavirus wurden in Luxemburg etwa zwanzig Tests an Personen durchgeführt, die mit Covid-19 vergleichbare Symptome aufwiesen. «Alle waren negativ. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um eine Grippe», sagte der Arzt. Derzeit befinden sich noch zwei aus China zurückgekehrte Personen in Quarantäne, ein weiterer konnte am Sonntag die Abteilung für Infektionskrankheiten verlassen. Das Gesundheitsamt wartet noch auf die Ergebnisse von zwei Tests, die derzeit durchgeführt werden.
«Ein Virus, das 10 bis 20 Mal tödlicher ist als die Grippe... »
In diesem Zusammenhang fordert Dr. Schmit die Rückkehrer aus den betroffenen Gebieten auf, sich unverzüglich mit den Behörden in Verbindung zu setzen, wenn sie sich krank fühlen. Diejenigen, die nicht an ähnlichen Symptomen wie das Virus leiden, sollten sich nicht melden. «Wir verstehen die Angst, auch wenn es viel Irrationalität gibt. Aber es schafft eine Menge unnötiger Arbeit, ganz zu schweigen davon, dass die Ergebnisse bei fehlenden Symptomen verfälscht werden könnten».
Die Inkubationszeit des Virus beträgt 14 Tage. Der Virus hat eine Sterblichkeitsrate von 2 Prozent und ist damit «10 bis 20 Mal tödlicher als die saisonale Grippe», stellt Dr. Schmit fest. Unter Jugendlichen und Kindern liegt die Zahl der Todesfälle nahe Null, «weshalb die WHO auch nicht die Schließung von Schulen fordert». Infizierte Menschen über 70 Jahre erliegen am ehesten dem Coronavirus, die Sterblichkeitsrate in dieser Altersklasse wird auf über 15 Prozent geschätzt.
(th/L'essentiel)