In LuxemburgDer kleine Roboter, den Autisten gern haben
LUXEMBURG – Kinder mit Autismus tun sich schwer im Umgang mit anderen Menschen. Ein kleiner Roboter hilft ihnen, Hürden im Kontakt mit der Außenwelt zu überwinden.

«QT wirkt beruhigend auf die Kinder», sagt Aida Nazarikhorram.
Editpress/Hervé MontaiguEr hat eine kindliche Stimme, kann Gesten nachahmen und handelt stets vorhersehbar: So funktioniert QT, ein Roboter, der in Zukunft eine wichtige Rolle im Kontakt mit autistischen Kindern spielen könnte. Sein großer Vorteil: Er ist kein Mensch.
«Diese Kinder leben in einer Blase. Sie werden nervös, wenn sie sich einer unvorhersehbaren Umgebung bewegen und sie können sich schnell überfordert führen. Sie haben auch Schwierigkeiten dabei, Gesichtsausdrücke von Mitmenschen zu lesen, das ist zu komplex für sie», sagt Aida Nazarikhorram von LuxAI, jenem Unternehmen, das den Roboter gebaut hat. Ausgangspunkt für das Projekt war die Universität Luxemburg. «Der Roboter wirkt beruhigend auf die Kinder und ist zudem leicht zugänglich. Sie mögen ihn wirklich gern.»
Crowdfunding-Kampagne
Der Roboter soll den Kindern dabei helfen, ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln und quasi als Verbindungsglied zur Außenwelt fungieren. Therapeuten können das Gerät als Werkzeug oder Vermittler einsetzen, um mit einem autistischen Kind in Kontakt zu treten, es in Spiele einzubinden oder seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Forscher der Universität testeten den Robotern bei autistischen Kindern in der Praxis und erhielten ermutigende Ergebnisse. Am heutigen Donnerstag startet das Institut für autistische Kinder und Kinder mit psychotischen Störungen in Luxemburg eine Crowdfunding-Kampagne, um den kleinen elektronischen Assistenten zu kaufen.
(Séverine Goffin/L'essentiel)