«World Series Cycling»: Der Radsport steht vor einer Revolution

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«World Series Cycling»Der Radsport steht vor einer Revolution

Die Brüder Schleck &Co bekommen eine neue Rennserie. Die Pläne für eine Saison nach Formel-1-Vorbild sind fortgeschritten. Ob der Radsport sauberer wird, ist fraglich.

Radsport goes Formel 1 – oder so. Eine finanzkräftige Sponsorengruppe, die Gifted Group aus London, will unter dem Namen «World Series Cycling» eine neue Rennserie ins Leben rufen. Die Gruppe will damit den Radsport auf Vordermann bringen und mehr Preisgeld ausschütten.

Ab 2014 sind 10 Grand-Prix-Rennen mit den besten Fahrern geplant. Die Rennen sollen jeweils an einem Wochenende über vier Tage ausgetragen werden. Es gäbe eines für Sprinter, eines für Bergflöhe, eines für Roller und eines für die schnellsten gegen die Uhr, also die Zeitfahrer. Dabei können die Athleten kräftig Punkte sammeln und wer am Ende der Saison am meisten Zähler auf dem Konto hat, ist Weltmeister. Dasselbe gilt auch für die Teams. So wie man es eben von der Formel 1 bereits kennt.

Prall gefüllter Terminkalender

Neben dieser Rennserie wird auch an großen Rundfahrten um Siege, Punkte und Ehre gekämpft. Vorgesehen sind die Tour de France, der Giro d’Italia und die Vuelta. Ebenso die sechs Klassiker Mailand-Sanremo, Flandern, Paris-Roubaix, Amstel Race, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt.

Bis jetzt sind acht World-Tour-Teams dabei. Omega Pharma-Quick Step, Garmin-Sharp, Liquigas-Cannondale, Movistar, Radioshack-Nissan Trek, Saxo Bank-Tinkoff, Vacansoleil sowie die ehemalige Rabobank-Mannschaft. Die Organisatoren möchten die neue Serie mit 14 Teams in Angriff nehmen. Die Fahrer dürften sich um 26 Millionen Euro streiten. So viel plant die Organisation um den tschechischen Geldgeber Zdenek Bakala an Preisgeld auszuschütten.

Ein Neuanfang ins alte Verderben?

Der Weltradsportverband UCI ist in die Pläne eingeweiht und hat bereits Gespräche mit den Organisatoren geführt. Er ist sich der Sache aber noch nicht sicher, weil er nach dem Fall Armstrong im Radsport ausmisten und einen Neuanfang will.

Die World Series Cycling wäre zwar ein Neuanfang. Weil es aber mehr Geld zu verdienen gibt, ist auch die Versuchung groß, weiter zu manipulieren. Also zu dopen. So hätte man zwar eine neue Rennserie, die aber im alten Fahrwasser weiterfährt.

(L'essentiel Online/heg)

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