Letzte Reise – Der Trend geht zur Feuerbestattung

Publiziert

Letzte ReiseDer Trend geht zur Feuerbestattung

LUXEMBURG - Immer mehr Menschen lassen sich in Luxemburg einäschern und in Urnen beisetzen. Die Zahl der Feuerbestattungen steigt von Jahr zu Jahr.

Blumenkränze auf Gräbern an Allerheiligen zu legen gehört in Luxemburg zur Tradition. Dabei werden im Großherzogtum in puncto Zahlen fast genauso viele Verstorbene eingeäschert wie begraben. «Noch vor ein paar Jahren schreckte die Feuerbestattung viele ab. Keiner konnte sich vorstellen, die Toten nicht zu beerdigen, denn der Einfluss der Kirche und der gesellschaftliche Druck waren zu hoch», sagt Jean Tonnar, Präsident des kommunalen Zweckverbandes Sicec, der das Krematorium in Luxemburg-Hamm betreibt.

Seitdem hat sich viel in der Luxemburger Gesellschaft verändert. «Menschen haben weniger Zeit, um an die Verstorbenen zu denken und ihre Gräber zu pflegen», so Tonnar weiter. Weil jeder auf unterschiedliche Art und Weise nach dem Tod trauert, bietet das Krematorium Beerdigungs-Zeremonien mit und ohne religiöse Rituale an.
2'208 Personen ließen sich nach den Angaben des Krematoriums im vergangenen Jahr einäschern; die Zahl der Verstorbenen lag dabei bei 3‘876 Personen. Die Zahlen müssten jedoch noch korrigiert werden, da Einäscherungen für Luxemburger ebenfalls im belgischen Lüttich und im französischen Thionville stattfinden.

Haupststädtler ziehen traditionelle Beerdigung vor

«50 Prozent aller Beerdigungen entfallen seit einigen Jahren auf die Kremierungen. Zum Vergleich: Im Jahr 1995, als das Krematorium in Hamm seine Türen öffnete, wurden lediglich 950 Personen von 3’797 Verstorbenen eingeäschert.»

Die Einwohner der Hauptstadt ziehen nach wie die Erdbestattung der Feuerbestatttung vor, wenn die Zahlen hier auch etwas rückläufig sind. 2012 stellte die Beerdigung 65,93 Prozent aller Bestattungen dar: 389 Beerdigungen und 201 Einäscherungen fanden statt. Vor drei Jahren wurden Verstorbene häufiger beerdigt: 461 Erdbestattungen und 137 Kremierungen wurden durchgeführt, was einem Verhältnis von 77,09 Prozent zugunsten der Erdbestattungen entspricht.

(L'essentiel Online/Séverine Goffin)

Deine Meinung zählt