Deutschland: Neues Marine-Flaggschiff ist wie Lego aufgebaut

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DeutschlandNeues Marine-Flaggschiff ist wie Lego aufgebaut

Die deutsche Marine lässt für fünf Milliarden Euro vier neue Fregatten bauen. Die größten Kriegsschiffe des Landes sollen dank modularer Bauweise für eine ganze Reihe Zwecke geeignet sein.

Die deutsche Marine erhält ab 2028 vier neue Fregatten. 
Mit 166 Metern Länge sind sie die größten Marineschiffe seit dem Weltkrieg.
Am 5. Dezember war in Wolgast in der örtlichen Peene-Werft Baubeginn.
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Die deutsche Marine erhält ab 2028 vier neue Fregatten. 

Damen Naval / Bundeswehr

Es ist ein Milliardenprojekt, das heute in norddeutschen Werften in Wolgast, Kiel und Hamburg anläuft: Vier Fregatten vom Typ F126 werden gebaut – das bislang teuerste Schiffbauprojekt der Deutschen Marine. Die erste Fregatte, die unter dem Namen MKS (Mehrzweckkampfschiff) entwickelt wurde, soll nach Angaben der federführenden Werft Damen Shipyards 2028 übergeben werden. 

Die Fregatten sollen nach ihrer Fertigstellung Allrounder für die Marine werden, so die Bundeswehr. Demnach könnten die Schiffe auch über längere Zeiträume weltweit eingesetzt werden, etwa zur Überwachung von Embargos oder zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Krisensituationen.

Module für verschiedene Einsatzzwecke

Durch Einbaumodule können die Schiffe an den jeweiligen Einsatz angepasst werden, zum Beispiel mit Spezialausrüstung für die U-Boot-Jagd oder den Einsatz gegen Piraterie. Auch die Überwachung von Seeräumen, das Unterstützen von Spezialkräften in Krisenregionen oder Einsätze bei der Seenotrettung soll die Fregatte bewältigen. Und wie bei einem Lego-Schiff können die einzelnen Module auch rasch wieder entfernt werden. Dann wechseln Experten Container an Bord aus, die entsprechend spezialisierten Mannschaften werden ein- und ausgeflogen.

Das hat den Vorteil, dass weniger Zeit für Wartung und Reparatur nötig ist, da die Module unabhängig von der Mission an Land instand gesetzt werden können. Der «Spiegel» nennt die Fregatte «so etwas wie das schwimmende Schweizer Taschenmesser der Marine».

Größtes Marineschiff seit dem Weltkrieg

Außerdem sollen sich die neuen F126-Fregatten im Ernstfall auch gegen andere Kriegsschiffe und U-Boote durchsetzen können. Ein solches Aufgabenspektrum sei bisher «von keinem einzelnen Schiffstyp erfüllt worden», heißt es bei der Marine. Mit einer Länge von 166 Metern werden die Fregatten der F126-Klasse die größten Schiffe der Marine, die seit dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Ihre Verdrängung beträgt über 10’000 Tonnen, die Besatzung umfasst bis zu 198 Personen. Als Spitzengeschwindigkeit werden 48 Kilometer pro Stunde angegeben. Bewaffnet werden die Schiffe standardmäßig unter anderem mit Flugabwehrraketen, weitreichenden Seezielflugkörpern und einem 127-Millimeter-Hauptgeschütz.

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(trx)

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