Boateng lästert – «DFB-Elf hat nicht die Typen, die alle mitreißen»

Die WM-Gruppe G bietet so einigen Zündstoff: Da Ghana und Deutschland aufeinandertreffen, kommt es zum Bruderduell zwischen Kevin-Prince und Jerôme Boateng. Das hält den älteren Bruder aber nicht davon ab, gegen das deutsche Team zu wettern. Rund einen Monat vor WM-Start schickt Kevin-Prince Boateng schon einmal erste Giftpfeile in Richtung DFB-Elf. Der Schalke-Profi glaubt nicht, dass die Deutschen fähig sind, den WM-Titel zu holen. «Sie müssen Weltmeister werden oder mindestens ins Finale. Aber sie haben nicht die Typen in der Mannschaft, die alle mitreißen können», sagte der 27-Jährige am Montag in Gelsenkirchen vor Journalisten.

Immerhin sprach er der Truppe von Joachim Löw eine «überragende Qualität» zu, lässt darauf aber die nächste Stichelei folgen. «Aber immer, wenn es darauf ankam, haben sie es nicht geschafft», sagte der gebürtige Berliner. Boateng ging auch auf einzelne deutsche Spieler genauer ein. Zu Bastian Schweinsteiger meinte er beispielsweise: «Ihm wird nachgesagt, ein Führungstyp zu sein. Doch ob er diese Rolle wirklich annimmt? Ich habe das Gefühl, er ist froh, wenn er in Ruhe Fußball spielen kann und man von ihm nicht vier Tore wie von Messi erwartet.» Immerhin kam einer der DFB-Elf gut weg: «Der Einzige, auf den man wirklich achten muss, ist Reus.»

Die Sticheleien von Boateng dürften nicht die letzten bleiben. Sein Verhältnis zum deutschen Nationalteam ist seit langem schwierig – obwohl er sämtliche Jugendteams des DFB durchlaufen hat. Am 24. Juni 2009 gab der Mittelfeldakteur dann aber bekannt, dass er künftig für die ghanaische Nationalmannschaft auflaufen werde.

2010 hatte Boateng für Ärger gesorgt, weil er Michael Ballack mit einem fiesen Tritt verletzte und dieser damit nicht zur WM in Südafrika reisen konnte.

(L'esentiel/fbu)