Noch zwei Tage – Die Bundesliga boomt

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Noch zwei TageDie Bundesliga boomt

Bald beginnt die Bundesliga-Saison. Der Run auf Dauerkarten ist enorm. Auch im europäischen Vergleich ist die deutsche Liga auf der Überholspur. Nur eines ändert sich nie: Alle jagen Bayern München.

Die Bundesliga ist bereit: Manuel Neuer (l.) war der größte Fisch auf dem Transfermarkt, die Fans kaufen Saison-Karten wie selten und im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Meistertitel.

Die Bundesliga ist bereit: Manuel Neuer (l.) war der größte Fisch auf dem Transfermarkt, die Fans kaufen Saison-Karten wie selten und im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Meistertitel.

Am Freitag eröffnet Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball mit dem Kickoff zwischen Dortmund und dem Hamburger SV die 49. Bundesliga-Saison. «Eine grandiose Saison» verspricht der Liga-Boss. Zur ungebrochenen Lust auf Fußball tragen verschiedene Faktoren bei.

Die Attraktivität der Bundesliga und die Lust der Deutschen am Fußball scheint ungebrochen. Schon lange vor dem ersten Kickoff wurde die Rekordzahl von 500 000 Saisonkarten verkauft. Meister Dortmund musste seinen Vorverkauf bei 53 000 Saison-Abos sogar frühzeitig stoppen. Mit einem Heimspielschnitt von 78 000 werden die Westfalen auch in dieser Saison wieder für den Spitzenwert sorgen. Revier-Rivale Schalke hat 44 000 Dauerkarten abgesetzt. Schon mit einigem Abstand auf die Ruhrpott-Klubs folgt Bayern mit 38 000.

Wer steht Ende Saison an der Spitze der Tabelle und reckt am 5. Mai die Meisterschale in den Himmel? In den letzten fünf Jahren holten vier verschiedene Klubs die begehrte Trophäe. Stuttgart 2007, Bayern 2008 und 2010, Wolfsburg 2009 und der BVB 2011. In diesem Jahr lautet die Devise trotzdem einmal mehr: Alle gegen die Bayern. 16 der 18 Bundesliga-Trainer sehen 2012 wieder den Rekordmeister zuoberst. Die Bayern werden, da sind sich die Fußball-Lehrer so gut wie einig, nach der lausigen Saison mit Louis van Gaal unter Altmeister Jupp Heynckes wieder angreifen.

Europäisch auf der Überholspur

Neben dem Ruhm geht es oben um Geld. Ab der Saison 2012/13 hat Deutschland einen zusätzlichen Platz in der Champions League. Die Bundesliga wird so international wie seit elf Jahren nicht mehr. Das heisst: Meister, Vizemeister und der Tabellendritte starten direkt in der Königsklasse. Der Vierte muss durch die Qualifikation. Zudem spielen der Tabellen-Fünfte- und -Sechste, wie auch der Pokalsieger, in der Europa League.

Möglich ist das, weil die Deutschen in der 5-Jahres-Wertung der Uefa die Italiener überholt haben und nun hinter England und Spanien Platz 3 belegen. Kontinuierlich haben sich die Bundesligisten in den letzten Jahren mit guten Resultaten international an die europäische Spitze herangekämpft. In der vergangenen Saison stand Schalke im Halbfinal der Champions League. Die Bayern ein Jahr zuvor gegen Inter Mailand sogar im Finale. Während Italien kein einziges Team in die Achtelfinalen der Europa League bringen konnte.

Und der Erfolg kommt trotz wirtschaftlich vernünftigem Handeln in der Liga. Im Gegensatz zu den hochverschuldeten Klubs in der Serie A und der Primera División (Real und Barcelona sollen zusammen eine Milliarde Euro an Verbindlichkeiten haben) gehen die Deutschen auf dem Transfermarkt gemässigter ans Werk. Bisher gaben die 18 Vereine der höchsten Spielklasse rund 132 Millionen Euro aus. Das ist zwar mehr als 2010 (87 Mio.), aber deutlich weniger als im Rekordsommer 2007 (194 Mio.) Mit 102 Millionen haben die Klubs zudem deutlich mehr eingenommen als in den letzten Jahren.

Offensive Bayern

Am offensivsten zeigte sich die Bayern auf ihrer Einkaufstour. Der 22-fache Meister investierte 44 Millionen Euro in ein neues Kader. Wobei Keeper Manuel Neuer (Schalke/25 Mio.) und Jerôme Boateng (ManCity/13 Mio.) die teuersten Posten auf dem Einkaufszettel darstellten. Verhältnismässig bescheiden blieb der BVB - trotz Titelverteidigung und Champions League. Zwar waren der kroatische Offensiv-Allrounder Ivan Perisic (Brügge/5,5 Mio.) und der Nürnberger Ilkay Gündogan (4 Mio) für BVB-Verhältnisse teure Transfers, aber Gelbschwarz kassierte im Gegenzug für Nuri Sahin auch 10 Millionen von Real Madrid.

L'essentiel online/Eva Tedesco

1.Runde

Freitag, 20.30 Uhr: Dortmund - Hamburg.

Samstag, 15.30 Uhr: Bremen - Kaiserslautern. Hannover - Hoffenheim. Stuttgart - Schalke 04. Köln - Wolfsburg. Augsburg - Freiburg. 18.30 Uhr: Berlin - Nürnberg.

Sonntag, 15.30 Uhr: Mainz - Leverkusen. 17.30 Uhr: Bayern München - Mönchengladbach.

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