Homesync: Die Cloud für zuhause

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HomesyncDie Cloud für zuhause

Ob Handyfilme auf den TV streamen oder Ferienfotos teilen: Die kleine Box Homesync verwaltet Musik, Filme und Fotos für bis zu acht Benutzer - hat aber ihre Tücken.

Statt seine Fotos, Musik, und Videos auf einem lokalen Speicher aufzubewahren, kann man sie auch in der Cloud, also einem Online-Speicher, ablegen, um sie jederzeit auf verschiedenen Geräten an unterschiedlichen Orten nutzen zu können.

Ein solcher zentraler Speicher muss sich nicht unbedingt auf einem Server in den USA oder sonst irgendwo auf der Welt befinden, sondern kann auch auf der kleinen Box namens Homesync zuhause eingerichtet werden.

Die persönliche Cloud für Multimedia

Das Samsung-Gerät kombiniert die Möglichkeiten eines Media Centers mit einem Cloud-Speicher. Allerdings eignet sich das Ganze eher für multimediale Daten wie Fotos und weniger für andere Dokumente, die man auf dem PC bearbeitet. Dazu sind Dropbox und Co. besser geeignet. Ausgerüstet mit einem Android-Betriebssystem (Jellybean) und einem Terabyte Speicherplatz kann die kleine Box die Mobilgeräte einer ganzen Familie oder mehrerer Mitbewohner einbinden. Insgesamt können sich acht Personen an der Box anmelden und deren Dienste nutzen.

Voraussetzung ist allerdings, dass man ein Android-Gerät benutzt. Mit einem iPhone oder iPad lässt sich Homesync nicht nutzen, zudem muss man sich mit einem Google- und einem Samsung-Account anmelden. Wir testeten die Box mit dem Samsung Galaxy S4 und luden die kostenlose Homesync-App auf das Smartphone. Um das Gerät an der Box anzumelden, genügt es, dieses kurz auf die Box zu legen, damit sich die beiden Geräte mittels NFC kabellos koppeln können.

Steuerung per Smartphone

Homesync kann per HDMI-Kabel mit dem Fernseher und per WLAN oder Ethernet mit dem Internet verbunden werden. Die Box selbst besitzt keine Fernbedienung. Das bedeutet, dass man alle Steuerungen über die App vornimmt. Dies macht man mittels der Touchpad-Funktion, mit der sich der Cursor am Fernseher per Daumen auf dem Smartphone-Display bewegen lässt. Leider ist diese Steuermethode recht unpräzise, sodass man sich gerne eine ganz normale Fernbedienung herbeiwünscht.

Viele Funktionen, wenig Übersicht

Das Gerät bietet viele praktische Funktionen. Beispielsweise lassen sich Fotos, die man mit dem Handy schießt, automatisch auf die Box senden. Das klappt auch von unterwegs, sofern man eine Datenverbindung hat. Umgekehrt lassen sich auf der Box gespeicherte Daten von überall auf der Welt abrufen – und zwar auch von anderen Benutzern, falls diese ihre Inhalte freigegeben haben.

Unter der Funktionenvielfalt leidet die einfache Bedienung etwas. So sind manche Funktionen wie die Bildschirmspiegelung nur schwer zu finden. Je nachdem, ob man Inhalte von Smartphone auf den Fernseher senden will oder ob man die Apps und Inhalte vom TV-Gerät auf dem Smartphone nutzen möchte, lassen sich die Bildschirmansichten der Geräte nämlich auf dem jeweils anderen Gerät anzeigen. Das Surfen im Web macht über die Homesync-Box nicht viel Sinn, da sind die TV-Apps in einem Smart-TV besser geeignet, falls ein solches Gerät zur Verfügung steht.

Homesync bietet auch andere Smart-TV-Anwendungen wie Video on Demand. Per App können damit Filme gemietet und am Fernseher angeschaut werden. Allerdings klappte dies bei unserem Versuch nicht.

Die Kosten von rund 280 Euro für die Box sind zwar nicht enorm, doch sollte man beachten, dass die Nutzung nicht wenig Strom verbraucht: Sowohl die Box als auch Modem und Router müssen ständig eingeschaltet sein, um die Homesync-Dienste auch ausserhalb der eigenen vier Wände nutzen zu können. Die Idee von der Heim-Cloud ist insbesondere in Zeiten von NSA-Datensammlungen eigentlich bestechend, doch hat man mit den Google- und Samsung-Accounts, die für die Nutzung der Box vorausgesetzt werden, seine Daten ohnehin bereits in die Obhut der jeweiligen Konzerne gelegt.

(L'essentiel Online/ray)

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