VW-Skandal – Die Favoriten für Winterkorns Job

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VW-SkandalDie Favoriten für Winterkorns Job

In den Medien kursieren die Namen potenzieller Nachfolger von Martin Winterkorn. Der VW-Konzernchef ist nach dem Abgasskandal zurückgetreten.

Mehrere Medien spekulieren bereits über mögliche Nachfolger an der Konzernspitze von Volkswagen. Der bisherige Chef Martin Winterkorn hat heute seinen Rücktritt erklärt. Am häufigsten werden zwei Namen genannt: Porsche-Chef Matthias Müller und Herbert Diess, der vor kurzem zum VW-Konzern gestoßen ist und der Kernmarke vorsteht. Er war vorher Einkaufschef bei BMW und gilt in Verwaltungsratskreisen als einer der Top-Favoriten. Der 62-jährige Müller hat den Ruf eines exzellenten Produktstrategen und hat eng mit Winterkorn zusammengearbeitet.

Volkswagen will in den nächsten Tagen einen Nachfolger präsentieren. Vorschläge zur personellen Neubesetzung sollten bis zur Sitzung des Verwaltungsrats am Freitag vorliegen, teilte das Präsidium des Gremiums im Anschluss an eine Sitzung mit.

An der Verwaltungsratssitzung von Freitag hätte ursprünglich der Vertrag von Martin Winterkorn bis Ende 2018 verlängert werden sollen. Der 68-Jährige hatte bereits im Frühjahr einen internen Machtkampf überstanden. Der damalige Aufsichtsratpräsident Ferdinand Piëch hatte sich überraschend von ihm distanziert.

Bereits damals kursierten Namen möglicher Nachfolger. «Spiegel» brachte mehrere aussichtsreiche Kandidaten ins Spiel. Heinz-Jakob Neusser ist Entwicklungsvorstand von VW und hat einen Ruf als herausragender Techniker. Der ehemalige Daimler-Vorstand Andreas Renschler soll die Lkw-Marken Scania und MAN zusammenführen. Der 57-jährige Nutzfahrzeugchef wechselte im Februar zu VW.

Audi-Chef Rupert Stadler soll ein enges Verhältnis zu Piëch haben – er war einst sein Büroleiter. Ebenfalls genannt wird der Chef der tschechischen Marke Skoda, Winfried Vahland. Als Übergangskandidat wird Hans-Dieter Pötsch gehandelt. Der Österreicher ist für die Finanzen von VW zuständig.

Weitere personelle Konsequenzen

Die Mitglieder des engeren Führungszirkels um Betriebsratschef Bernd Osterloh, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Wolfgang Porsche als Sprecher der Familien Porsche und Piech erklärten zudem, es sei in den nächsten Tagen mit weiteren personellen Konsequenzen zu rechnen. Die internen Untersuchungen liefen auf Hochtouren.

«Alle Beteiligten an diesen Vorgängen, die einen unermesslichen Schaden für Volkswagen angerichtet haben, werden mit aller Konsequenz belangt», hieß es in der Erklärung. Zudem soll ein Sonderausschuss eingerichtet werden, um die weitere Aufklärung voranzutreiben.

Der Konzern stellte darüber hinaus Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Damit will er das durch die Abgasmanipulationen verlorene Vertrauen zurückgewinnen.(L'essentiel/ij/sda)

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