Keine TV-Sendung mehrDie große Victoria's-Secret-Show wird beerdigt
Jahrelang war die Victoria's Secret Fashion Show ein jährlicher Treffpunkt für Musikgrößen und Supermodels. Normalos verfolgten es per TV – damit ist nun aber Schluss.

Seit 1995 lud das amerikanische Unterwäsche-Label Victoria's Secret jährlich in einer anderen Metropole zu seiner berühmten Fashionshow.
Die weltweit erfolgreichsten Models schritten in Dessous und Engelsflügeln über den Laufsteg, musikalisch begleitet wurden sie von Superstars wie Rihanna (31) oder Ariana Grande (25). Wer die heiß begehrten Flügel tragen durfte, flatterte auf direktem Weg in den Model-Olymp.
Normalos konnten das BH-Spektakel bis jetzt im Fernsehen mitverfolgen, doch damit ist nun Schluss: Am Freitag zog Leslie Wexner (81, CEO und Gründer von L Brands, dem Mutterkonzern von Victoria's Secret) nach fast zwei Jahrzehnten die Notbremse. Die Mitarbeiter informierte er per Memo, wie The New York Times berichtet.
Show wird nicht mehr im TV übertragen
«Victoria's Secret muss sich weiterentwickeln, um wachsen zu können. Deswegen wird die Show nicht mehr im Fernsehen übertragen», so Wexner gegenüber The New York Times. Das Aus für die Marke bedeutet das aber nicht. So verrät der 81-Jährige, dass weiterhin ein Event geplant sei. Allerdings werde dieser anders ausschauen und auf anderen Plattformen übertragen.
Das Erfolgsrezept mit reizender Unterwäsche und berühmten Namen spülte dem Dessous-Konzern jahrelang das große Geld in die Kasse. Seit einigen Jahren läuft das Geschäft aber immer schlechter.
Frauen wollen keine Engel in Strapsen sein
Models in Unterwäsche und Häuptlings-Federschmuck brachten dem Label Rassismusvorwürfe ein. Auch warfen immer mehr Frauen dem Konzern vor, nicht mehr zeitgemäß zu sein. Das Rollenbild habe sich verändert. Starke Frauen sind gefragt, keiner will mehr ein Fantasie-Engel sein.
Dementsprechend sanken Einschaltquoten und Verkaufszahlen. Auch Rihanna und ihre Fenty-Linie, die ganz im Zeichen von Vielfältigkeit und Body-Positivity steht, setzten dem Unterwäsche-Giganten zu. Zum Vergleich: 2013 schalteten bei der TV-Übertragung noch 9,7 Millionen Leute ein, 2018 waren es gerade noch 3,3.
(L'essentiel/lam/mim)