Weihnachten in Luxemburg – «Die Küsschen bei der Bescherung fallen aus»

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Weihnachten in Luxemburg«Die Küsschen bei der Bescherung fallen aus»

LUXEMBURG – Viele Familientreffen zu Weihnachten werden dieses Jahr anders aussehen als sonst. «L'essentiel» hat nachgefragt, wie die Luxemburger die Tage verbringen werden.

Die Bescherung wird dieses Jahr weniger traditionell ausfallen.

Die Bescherung wird dieses Jahr weniger traditionell ausfallen.

Die Feiertage in diesem Jahr werden in Luxemburgs Wohnzimmern anders ablaufen als sonst. So dürfen am Weihnachtstisch nur zwei Personen über den eigenen Haushalt hinaus Platz nehmen. Und auf der Menükarte stehen allem voran die Verhaltensregeln zum Schutz vor dem Virus.

«Wir haben uns für Weihnachten in zwei Gruppen aufgeteilt. An Heiligabend sind wir zu viert bei meinen Eltern und am 25. bei meinen Schwiegereltern», erzählt Géraldine L'essentiel. Auch bei Lisa werden die Feiertage anders gestaltet als gewohnt. «Anstatt uns am 24. mit der ganzen Familie zu treffen, werden wir unsere Weihnachtsbesuche über die ganze Woche verteilen», erklärt sie den Plan mit ihren Verwandten.

Manche Tradition wird durch die Pandemie komplett zunichte gemacht – Familienbesuche im Ausland müssen ausfallen. So bei dem Griechen Alexandros: «Leider können wir nicht zu meiner Familie fliegen, wir werden hierbleiben. Und unser Verhalten natürlich nach den Risikopersonen richten.»

«Es gibt Dinge, die man einfach nicht nachholen kann»

Weihnachten und Silvester mit Maske? Für Lisa wird sie das unverzichtbare Accessoire der Party sein: «Am 24. werden wir zwar keine tragen, weil wir nur mit der engsten Familie zusammen sind, mit der wir sowieso zusammen leben. Aber an den anderen Tagen werden wir sie auf jeden Fall anziehen!» Und für Géraldine steht fest: «Die Küsschen bei der Bescherung fallen aus.» Auf körperliche Nähe verzichten – ein Plan, den auch Manuella und Antonio haben: «Wir vermeiden Umarmungen, besonders bei den Älteren. Mein 85-jähriger Vater wird kommen, deshalb werden wir vorsichtig sein. Aber wenn er geht, ziehen wir die Maske aus.»

Für manche, so auch für Catherine, ist die Kontaktbeschränkung belastend. Gerade zur jetzigen Zeit, in der man üblicherweise die ganze Familie trifft. «Wir haben Familie in Brüssel. Der Gesundheitszustand eines Angehörigen dort wird immer schlechter. Wir hätten gerne noch ein letztes Mal gemeinsam gefeiert, aber das wird leider nicht möglich sein. Das macht uns traurig.» Auch bei Antonio drückt die Pandemie auf die Stimmung: «Es ist eine Last, wir sind alle weniger gut drauf.»

Manuella belastet indes, dass sie ihre schwangere Cousine, die sie schon seit Monaten nicht gesehen hat, auch an Weihnachten nicht treffen kann: «Es ist eine Phase in ihrem Leben, die wir wegen der Einschränkungen nicht miterleben können. Und es gibt Dinge, die man einfach nicht nachholen kann.»

(mm/L'essentiel)

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