Angst vor Bomben – Die Menschen streamen aus den Metro-Stationen

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Angst vor BombenDie Menschen streamen aus den Metro-Stationen

Kriegsangst in der Ukraine: Die Menschen suchen im ganzen Land Schutz in den Metro-Stationen und verbringen dort die Nacht.

Tausende Menschen haben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Donnerstagabend in U-Bahn-Stationen Schutz gesucht. Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Bewohner dazu aufgerufen. Bilder aus der Großstadt Charkiw im Osten des Landes zeigten, wie auch dort Menschen mit Decken auf dem Boden einer Metro-Station lagen. Viele hatten Wasserflaschen und Nahrungsmittel dabei.

Über die sozialen Netzwerke berichteten die Menschen aus den U-Bahnstationen. Manche streamten auf Tiktok oder Instagram live von ihrem improvisierten Nachtlager aus.

Eine Mutter hat zusammen mit ihren zwei kleinen Kindern Schutz in einer U-Bahnstation gesucht. Sie erzählt, dass die Kinder müde seien. Sie seien seit ein paar Stunden in der Station und hätten ein wenig Essen und Trinken dabei. Auf die Frage der CNN-Reporterin an den Jungen, ob er Angst habe, sagt er: «So so.» Sie wollen die Nacht in der U-Bahnstation verbringen. «Wir versuchen, tapfer zu sein. Wir wollen den Kindern nicht zeigen, dass wir Angst haben», sagt die Mutter.

Nachdem sie Explosionen gehört haben, seien sie in die U-Bahnstationen gekommen, um sich in Sicherheit zu bringen, erzählt eine andere Frau auf CNN. Die Reporterin berichtet von Hunderten Menschen, die dort Schutz suchten. 

Sie habe nur den Pass und Geld mitgenommen, nachdem sie vor Bomben gewarnt worden sei, sagt eine weitere Ukrainerin. Sie habe zwar ein Auto, wisse aber nicht, wo in der Ukraine sie sicher sein könne. Deshalb habe sie nun Schutz in der U-Bahnstation gesucht.

Die Straßen in Kiew seien am Abend fast menschenleer gewesen, berichtete ein Korrespondent der Deutschen-Presse-Agentur. Auf den Straßen waren demnach nur wenige Autos zu sehen. Seit 21.00 Uhr MEZ galt erstmals eine Sperrstunde. Dennoch war Kiew weiter wie gewohnt beleuchtet, unter anderem die Sehenswürdigkeiten wie die unter Unesco-Schutz stehende Sophienkathedrale und das Goldene Tor.

Zudem zeigten alle TV-Sender nur noch das Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens mit den entsprechenden Nachrichten.

(L'essentiel/DPA/chk)

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