Fernost – Diese Fußball-Altstars tummeln sich in China

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FernostDiese Fußball-Altstars tummeln sich in China

Immer mehr bekannte Spieler wechseln für hohe Geldsummen ins Reich der Mitte. Damit soll der chinesische Fußball auf Vordermann gebracht werden.

Auch Graziano Pellè konnte dem Lockruf aus China nicht widerstehen. Der italienische Stürmer, der seinen Bekanntheitsgrad an der EM in Frankreich erhöhte, wechselt für 15 Millionen Euro von Southampton zu Shandong Luneng in die Chinese Super League. Laut Medienberichten kassiert der 30-Jährige in zweieinhalb Jahren 40 Millionen Euro. Damit gehört er zu den zehn bestverdienenden Fußballern der Welt.

Chinas Trend, gute europäische Fußballer zu verpflichten, bekam um den Jahreswechsel einen neuen Schub. Hebei sicherte sich im Januar für 18 Millionen Euro die Dienste von Romas Gervinho (29). Jackson Martinez (29) wechselte im Februar für 42 Millionen Euro von Atlético Madrid zu Guangzhou Evergrande und hegt bereits wieder Abschiedsgelüste. Dort ist der brasilianische Weltmeister-Trainer Luiz Felipe Scolari seit einem Jahr Coach. Auch Felix Magath und jüngst Clarence Seedorf vermitteln ihr Trainerwissen mittlerweile in China. Die höchsten Summen wurden bisher für den 29-jährigen Hulk (56 Millionen/Schanghai Dongya) und den 26-jährigen Alex Teixeira (50 Millionen/Jiangsu Suning) bezahlt.

Nicht alle Fußballer wollen sich das Karriereende aber in Fernost vergolden lassen. Napolis Stürmerstar Gonzalo Higuain schlug eine Wahnsinnsofferte von Hebei aus. Der Verein bot dem 28-jährigen Argentinier 50 Millionen Euro Lohn pro Jahr. Higuain will aber in Europa bleiben und liebäugelt mit einem Wechsel zu Arsenal.

Ehrgeizige Pläne der Politik

Die ausländischen Stars sollen mit ihren Engagements nicht nur viel Geld verdienen. Sie sollen auch helfen, den chinesischen Fußball auf Vordermann zu bringen. Die Qualität der einheimischen Spieler und langfristig das Niveau zu steigern. Das liegt auch im Interesse der Clubbesitzer. Die reichen Unternehmer hoffen auf persönliche Vorteile, wenn sie die Linie der großen Politik mittragen.

Als Chinas Präsident Xi Jinping 2013 sein Amt antrat, erklärte er den Fußball zum Volkssport. Bereits zwei Jahr vorher hatte er einen Traum. «China soll sich für eine WM qualifizieren, China wird eine WM austragen und China wird schließlich eine WM gewinnen.» Ob die ausländischen Stars zu diesen ehrgeizigen Zielen beitragen können?

(L'essentiel/heg)

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