DiscounterDiese Marken stecken hinter No-Name-Produkten
Die Eigenmarken von Discountern wie Aldi oder Lidl werden oft von bekannten Herstellern produziert. Eine Firmendatenbank gibt Aufschluss.

Sie heißen Belmont, Palazzo oder Milbone: die Eigenmarken der Discounter Aldi und Lidl. Doch wer produziert Milch, Käse oder Kaffee für die Einzelhändler, die vor allem mit günstigen Preisen locken? Die Firmendatenbank wer-zu-wem.de hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Frage zu klären.
Dort erfährt man etwa, dass Milbona-Milch, die Lidl verkauft, von Emmi produziert wird. Auf der Packung ist das nur indirekt vermerkt: Über den Produzenten-Code gelangt man zu einer Tochterfirma von Emmi. Wie im Fall der Lidl-Milch produzieren Markenhersteller meist über Tochterfirmen für die Discounter.
Markenprodukte sind lukrativer
Laut Stefan Duphorn, der mit seiner Firma die Website wer-zu-wem.de betreibt, ist die Geheimniskrämerei um den eigentlichen Hersteller beabsichtigt: «Die Markenhersteller möchten nicht, dass bekannt wird, dass sie auch No-Name-Produkte anbieten.» Die Händler hätten aber ebenfalls kein Interesse daran, dass auf den ersten Blick ersichtlich sei, wer ihre Hausmarken produziere. Grund: «Mit den Markenprodukten verdienen die Discounter mehr als mit den Eigenmarken», erklärt Duphorn.
Allerdings bedeutet derselbe Produzent nicht in jedem Fall, dass das No-Name-Produkt auch identisch mit dem Markenprodukt ist. «Bei Fleisch, Milch oder Frischkäse gibt es kaum Unterschiede», so Duphorn. Bei Tiefkühlprodukten etwa seien die Differenzen zum Teil aber groß. Die Hersteller könnten dort an den Zutaten schrauben, um das Produkt günstiger zu machen.
(L'essentiel/lin)