ExpertenratDiese Tricks helfen gegen Pandemie-Albträume
Laut einer Studie träumen wir seit Beginn der Corona-Krise schlechter. Was dahinter steckt und wie du die Albträume los wirst.

Zu spät kommen, verfolgt werden oder irgendwo runterfallen: Das sind die häufigsten Albträume, die uns nachts den Schlaf rauben. Seit Beginn der Pandemie haben Expertinnen und Experten eine Zunahme von lebhaften Träumen feststellen können. Nicht alle dieser Träume sind schlimm, aber laut einer kürzlich in «Frontiers in Psychology» veröffentlichten Studie haben auch Albträume stark zugenommen.
26 Prozent der über 4000 befragten Personen haben angegeben, dass sie seit der Corona-Krise öfter Albträume haben als zuvor. 55 Prozent der Albträume drehten sich sogar um Corona: Manche Teilnehmenden träumten etwa, dass Abstände nicht eingehalten werden, ältere Menschen in Gefahr sind oder das Gesundheitssystem zusammenbricht.
Sorgen lassen uns schlechter träumen
Gründe für die lebhaften Träume können laut Expertinnen und Experten sein, dass sich im (Teil-)Lockdown unser Schlafverhalten geändert oder unser Medienkonsum zugenommen hat. Aber auch gewisse Medikamente, erhöhter Alkoholkonsum vor dem Schlafen sowie die Zunahme von Angst und Furcht im Alltag können dafür sorgen, dass unsere Träume verrückt spielen.
«Die zusätzlichen Sorgen, die wir gerade empfinden, führen vermutlich zu einem leichteren Schlaf und zu mehr ängstlichen Erfahrungen als sonst», sagt Schlafforscher Dr. Eric Nofzinger zum Blog «Hellogiggles.com».
Bleibt die Frage, was gegen die fiesen Träume hilft. Dr. Nofzinger rät, man solle sich die Albträume wie eine Art Geschichte vorstellen, deren Ende man beeinflussen kann. Wer immer wieder den selben Albtraum habe, solle ihn sich abends im Bett ins Gedächtnis rufen, sich ein anderes Ende vorstellen und sagen: «Ich möchte, dass dieser Traum anders endet».
Albträume aufzuschreiben, soll ebenfalls dabei helfen, dass wir sie nicht mehr Nacht für Nacht durchleben müssen. So gewinnen wir eine gesunde Distanz zum Geschehen im Traum. Den gleichen Effekt erleben wir, wenn wir mit anderen über unsere Albträume sprechen.
Albträume härten ab
Viel Zucker und Kohlenhydrate vor dem Schlafen können Albträume fördern. Denn diese Lebensmittel aktivieren den Stoffwechsel, was zu ungewöhnlichem Traumempfinden führen kann. Auch Stress kann schlimme Träume verursachen. Wenn du häufig schlecht träumst, achte darauf, dass du dich regelmäßig entspannen kannst – besonders in so verrückten Zeiten wie jetzt.
Wenns dennoch nicht klappt, die Albträume zu verbannen, beruhigt dich vielleicht folgender Fact: Laut einer Genfer Studie sind Albträume eigentlich sogar sinnvoll, weil sie uns für das echte Leben abhärten. Die Forschenden bestätigen eine neurowissenschaftliche Theorie, dass Menschen beängstigende Situationen im Traum simulieren, um in der Realität besser zu reagieren. Na dann: Augen zu und durch.
(L'essentiel/Gloria Karthan)