Luxemburg-Tourismus – DINKS und «Best Ager» kommen gerne auf Besuch

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Luxemburg-TourismusDINKS und «Best Ager» kommen gerne auf Besuch

LUXEMBURG – Laut neuester Zahlen ist das Großherzogtum weiter ein beliebtes Reiseziel. Potenzial sehen Politik und Planer beim Geschäftstourismus.

Luxemburg hat auf kleiner Fläche viel zu bieten – und ist vor allem nicht zu aufregend: Die Ruhe und Sicherheit, die das Land ausstrahlt, lockt immer mehr Urlauber hierher.

Luxemburg hat auf kleiner Fläche viel zu bieten – und ist vor allem nicht zu aufregend: Die Ruhe und Sicherheit, die das Land ausstrahlt, lockt immer mehr Urlauber hierher.

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Der jahrelange Positivtrend in Luxemburgs Tourismussektor setzt sich fort – das ist die erste Erkenntnis, die aus der aktuellen Bilanz für das bisherige Jahr gewonnen werden kann. Sie wurde am Donnerstag von Francine Closener, Staatssekretärin für Wirtschaft, in der Villa Vauban vorgestellt.

Demnach konnten von Januar bis Juni 2017 Hotels vier Prozent mehr Übernachtungen verbuchen als im Vorjahreszeitraum, als 1,74 Millionen Übernachtungen verzeichnet wurden. Sogar neun Prozent betrug der Zuwachs bei Jugendherbergen und Campingplätzen. Angesichts dieser Tatsache mag es dann überraschen, dass ausgerechnet die Niederländer nicht mehr so zahlreich ins Großherzogtum kommen: Rund sieben Prozent betrug hier der Rückgang gegenüber dem Vorjahr. «Wir beobachten die Entwicklung, aber sie macht uns noch nicht nervös», kommentierte das Anne Hoffmann, Generaldirektorin des staatlich-privaten Netzwerks «Luxembourg for Tourism». Panik ist angesichts der Zuwächse bei anderen Nationen auch kaum angebracht: So sind zwölf Prozent mehr Schweizer, sieben Prozent mehr US-Amerikaner und zehn Prozent mehr Japaner nach Luxemburg gekommen.

Sicherheit als Pluspunkt

Ein Grund für die Beliebtheit des Großherzogtums und hier vor allem seiner Hauptstadt ist wohl auch die relative Sicherheit. Während andere europäische Reisemetropolen durch Anschläge erschüttert wurden, blieb das Großherzogtum bisher vollkommen verschont: «Luxemburg findet sich immer wieder unter den Top Drei der sichersten Reiseziele», betont Hoffmann – und findet, dass man mit diesem Pfund durchaus stärker wuchern sollte.

Stärker forcieren wolle man den Geschäfts- und hier besonders den Kongresstourismus. «Das ist aber nicht von heute auf morgen zu machen», betont die Staatssekretärin die Langfristigkeit der Anstrengungen . Entscheidend sei hier das Vorhandensein einer «moderne Infrakstruktur» – wovon auch ein anderer Bereich profitieren würde, den man besonders im Auge hat: Den Tourismus von Älteren und Behinderten. Den neben «Dinks» (Paaren mit Double Income, No Kids) kämen vor allem «Best Ager» (also Über-50-Jährige) gerne nach Luxemburg, stellt Anne Hoffmann fest. Der Berater Kai Pagenkopf (Neumann Consult) sieht Luxemburg mit dem einheitlichen Label «Eurowelcome» schon auf einem guten Weg – vor allem Campingplätze und Sehenswürdigkeiten seien gut auf die Ansprüche älterer Urlauber vorbereitet. Allerdings könnte diese Tatsache besser vermarktet werden.

Airbnb nicht im Blickw

Internetplattformen wie Airbnb, über die bei der Zimmervermittlung die üblichen Vertriebswege oft genauso umgangen werden wie Anmelde- und Steuerpflichten, habe man bisher nicht im Blick, räumt Francince Closener ein. Das Phänomen sei aber wohl bei weitem nicht so ausgeprägt wie, beispielsweise, in Barcelona.

(Frank Goebel/L’essentiel)

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